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Drücken, großen Volumenströmen und hohen dynamischen Anforderungen em-
pfiehlt es sich, vorgesteuerte Ventile zu verwenden. Sie sind allerdings aufwendi-
ger und erfordern einen permanenten Hilfsvolumenstrom.
Elektrische Betätigungen.
Hydraulische Energie wird zunehmend elektromecha-
nisch gesteuert bzw. geregelt, z. B. durch Eingabe eines elektrischen Stroms in
einen Elektromagneten [5.1, 5.2], dessen Anker einen Ventilschieber verstellt
(Bild 5.2, Mitte). Es gibt
schaltende
und
proportional wirkende
elektromechani-
sche Wandler. Schaltend wirken Hubmagnete, die z. B. den Schieber eines nicht
drosselnden Wegeventils in fest vorgegebene Schaltstellungen bringen. Zwischen-
stellungen gibt es nicht (daher spricht man auch von „schwarz-weiß-Schaltung“).
Andererseits gibt es
proportional wirkende
Magnete, bei denen man die einge-
gebene elektrische Größe (oft Strom) entweder in einen proportionalen Weg oder
in eine proportionale Kraft umwandelt. Zur Wegsteuerung von Schiebern werden
auch kleine Elektromotoren, insbesondere
Schrittmotoren
, angewendet. Genauer
und schneller als Proportionalmagnete arbeiten
Tauchspulen
,
Torque-Motoren
und
Piezo-Aktoren
. Eingegebene elektrische Signale werden hier in kleine proportio-
nale Wege gewandelt, die ihrerseits über kleine Strömungswiderstände oder Vor-
steuerventile Hilfsölströme steuern.
5.1.2 Schaltende elektromechanische Wandler
Gleichstrommagnete
(häufig für 2/2-We-
geventile) sind wegen ihres unkompli-
zierten Betriebsverhaltens und ihrer Eig-
nung für den Fahrzeugbau (12 und 24 V)
besonders verbreitet.
Sobald in
Bild 5.3
die Spule (1) durch einen
Strom
erregt
wird,
werden
die
im
Luftspalt (2)
gegenüberliegenden Stirnflächen des An-
kers (3) und des Polkerns (4) polarisiert.
Die dadurch entstehende Anziehungskraft
bewegt den Anker nach links gegen die Fe-
derkraft
F
bis zur Anlage an den Polkern (4).
Über die Führungsstange (5) wird der Ven-
tilschieber betätigt. Der rechts aus dem Anker herausragende Stift dient zur
Notbetätigung von Hand. Wird der elektrische Strom abgeschaltet, drückt z. B.
eine Feder den Ventilschieber in seine Ausgangslage zurück. Die Stellkraft eines
einfachen Gleichstrommagneten ist über dem Ankerhub nicht konstant,
Bild 5.4
.
Der Ankerhub wird vom linken Anschlag ausgehend (Bild 5.3) gezählt. Der letzte
steile Anstieg beruht auf dem Eintauchen des Magnetkerns in seine Aussparung
Bild 5.3:
Gleichstrom-Hubmagnet
(nach Bosch)