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ten auf. Das Jahr 1854 brachte zu-
nächst einen enormen Aufschwung,
weil durch Ausbruch des Krimkriegs
der gesamte russische Handel über
den Hafen von Memel lief (unter den
vermögenden Kaufleuten war auch
Heinrich Schliemann, der spätere Ent-
decker Trojas). Im gleichen Jahr ereig-
nete sich aber eine Brandkatastrophe,
die fast die gesamte Stadt vernichtete.
Von 1871-1919 gehörte Memel zum
deutschen Kaiserreich. Es erfolgte der
Versuch der Germanisierung der
litauischen Bewohner, der jedoch auf
Widerstand stieß. 1875 erfolgte der
Bau der Eisenbahnlinie nach Tilsit,
die Stadt florierte durch Schiffbau und
Holzhandel.
Im Frieden von Versailles wurde
das Gebiet nördlich des Nemunas
(Memel) 1919 zunächst zum Völ-
kerbundsmandat, dann am 15.1.1920
zur treuhänderischen Verwaltung an
Frankreich übergeben. Nachdem die
Region Vilnius 1920 von Polen annek-
tiert wurde, beanspruchte Litauen ver-
schärft das Memelgebiet. Im Januar
1923 besetzten litauische Freischärler
die Stadt und das Memelland, in Šilutë
forderten sie am 19. Januar den An-
schluss Klein-Litauens an Litauen. Die
200 französischen Soldaten ergaben
sich widerstandslos. In der am
8.5.1924 unterzeichneten Memel-
konvention übertrugen die Haupt-
mächte der Alliierten ihre Rechte aus
dem Versailler Vertrag an Litauen, wo-
durch das Memelgebiet Autonomie-
status unter litauischer Oberhoheit er-
langte. Der Landtag bestand jedoch
überwiegend aus antilitauischen Ab-
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