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Flusses. Das kleinere Senoji-Varëna
(Alt-Varëna) nördlich des Flusses soll
der Sage zufolge von der Göttin der
Jäger und Fischer Varëne gegründet
worden sein. Großfürst Vytautas hatte
hier um 1410 eine Jagdresidenz. Als
1862 die Bahnlinie von Warschau
nach St. Petersburg fertiggestellt wur-
de, baute man an der 5 km weiter süd-
lich vorbeiführenden Strecke einen
Ableger des Ortes, der sich inzwi-
schen zur Stadt Varëna und zum Ver-
waltungszentrum des gleichnamigen
Bezirks entwickelt hat. Berühmt wurde
es durch die größten Artilleriekasernen
des russischen Zaren-Imperiums mit ei-
nem Schießplatz (1993 zogen hier die
letzten Soldaten der Roten Armee ab).
Während der Zeit, als das Gebiet
um Vilnius von Polen besetzt war,
trennten die beiden Ortsteile nicht nur
5 km und der Fluss, sondern auch
noch die Staatsgrenze zwischen Polen
und Litauen, die hier entlang dem
Merkys-Fluss verlief. In Senoji-Varëna
kann man den Unabhängigkeits-
Obelisken (mit einem Ritter oben-
drauf), in Varëna die St.-Michaels-
kirche (mit der aufgehenden Sonne
über dem Eingang, die auch den Weg
zum Bahnhof weist), anschauen.
Verkehrsmittel J
Busbahnhof, Savanori® 5, Tel. 51333, Bus-
se u.a. nach Kaunas, Vilnius; Bushaltestelle in
Senoji-Varëna direkt nach der Merkys-
Brücke.
Bahnhof, Savanori® 3; Tel. 51802, Züge
u.a. nach Vilnius und Marcinkonys.
Nützliche Adressen 2
Touristinformation, Basanavi¤iaus 9, Tel./
Fax 31261, www.varena.lt.
Post, Vytauto 21, Tel. 51444.
Bank, Vytauto 8, Tel. 51264.
Unterkunft N
Motel Senoji-Varëna, Vytauto 264, direkt
an der Kreuzung mit der A 4, Tel. 54500, DZ
ab 120 Lt., gutes Restaurant.
Hotel Alrimta, Varëna, Vasario 16-osios 5,
Tel. 52572, DZ 80-120 Lt., einfach ausge-
stattet.
B&B, Urlaub auf dem Lande, Vermittlung
durch das Touristikzentrum im Rathaus, Vy-
tauto 12, tania@lsa.lt .
Umgebung von Varëna
Schön sind die Wälder, die sich bis zur
weißrussischen Grenze erstrecken. Sie
gelten als die pilzreichsten Wälder
Litauens, und die Litauer sind wie alle
ihre baltischen Nachbarn ein Volk von
Pilzsammlern. Aus dem ganzen Land
kommen sie hierher, um Steinpilze zu
suchen.
Außerdem wird Varëna von den
Litauern auch deshalb hoch geschätzt,
weil es der Geburtsort ihres National-
komponisten und -malers ‰iurlionis
(1875-1911) ist (s. Exkurs). Sein Ge-
burtshaus ist allerdings weder erhalten
geblieben, noch weiß man überhaupt,
wo es gestanden hat (im Alter von
zwei Jahren zog die Familie mit ihm
nach Druskininkai). Dafür hat man die
rund 50 km lange Straße A 4 zwischen
Senoji-Varëna und Druskininkai zum
hundertsten Geburtstag des Künstlers
zur ‰iurlionis-Straße erklärt und mit
22 charakteristisch geschnitzten Bild-
altären und aus Eiche geschnitzten
Skulpturen gesäumt, wie man sie an
verschiedenen Stellen überall in Li-
tauen findet - aber nur selten so zahl-
 
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