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ebenso gesund und voller Lebens-
kraft wie das Heilwasser der salzigen
Quellen (eine andere Legende ist
beim Tal von Raigardas erwähnt, s.u.).
Ende 18. Jh. begann sich Druskinin-
kai durch sein Wunder bewirkendes
Wasser einen Namen zu machen. Ein
gewisser Wasserdoktor namens S®ru-
tis (von s®rus, zu deutsch salzig) soll
hier als erster mit großem Erfolg Kran-
ke geheilt haben, indem er sie in Zu-
ber steckte, die mit dem Heilwasser
gefüllt waren. Kunde davon drang bis
an den königlichen Hof, und am 20.
Juli 1794 erließ der König des litau-
isch-polnischen Staates, Stanislaus Au-
gust, ein Dekret, das den kleinen Ort
in den Rang einer Heilstätte erhob.
Wissenschaftler untersuchten 1821-35
die Zusammensetzung des heilkräfti-
gen Wassers, und 1837 wurde Druski-
ninkai vom russischen Zaren NikolausI.
offiziell zum Kurort erklärt. 1838 wur-
de das erste Sanatorium (nur für zaris-
tische Beamte) gebaut. Das Dorf
wuchs rasch zu einer kleinen Stadt.
Villen, Sanatorien und Kurhäuser ent-
standen, und die Wohlhabenden ka-
men hierher zur Kur und um den Som-
mer zu verbringen, insbesondere nach
dem Bau der Eisenbahnlinie von St.
Petersburg nach Warschau. Die Stich-
strecke von Par뤤a (im heutigen
Weißrussland) nach Druskininkai wur-
de allerdings erst 1934 gebaut (seit
kurzem ist sie stillgelegt); bis dahin
wurden erst Postkutschen, dann Busse
eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde
der Ort fast zur Hälfte zerstört. 1920-
39 gehörte er zu Polen. Nach der sow-
jetischen Annexion fiel er an Weiß-
russland. Erst nach dem Zweiten Welt-
krieg ging der Kurort wieder an Litau-
en, das zu diesem Zeitpunkt ebenfalls
Sowjetrepublik war. Allerdings wurde
diese Übergabe damals durch keine
staatsrechtlich verbindlichen Verträge
abgesichert, und kaum hatte Litauen
im März 1990 seine Unabhängigkeit
von der Sowjetunion erklärt, da drohte
Weißrussland auch schon damit, das
Gebiet zurückzufordern. Nach dem
Zerfall der Sowjetunion sind diese For-
derungen verstummt.
Während der Sowjetzeit wurde das
Städtchen zu einem bedeutenden
Kurort mit breiten Straßen, Grünanla-
gen, Kurhäusern und modernen Sana-
torien ausgebaut. Bei Bohrungen bis
zu einer Tiefe von 328 m wurden acht
konzentriertere Quellen mit einem
Salzgehalt von bis zu 55 Gramm pro
Liter erschlossen (für Trinkkuren wer-
den Mineralwasser mit 4-6 g/l Salz-
gehalt verwendet). Außerdem liefern
die Moore der Umgebung heilkräfti-
gen Schlamm für Bäder und Packun-
gen. Der überwiegende Teil der jähr-
lich rund 200.000 Besucher kommt
aus Polen und Russland, vermehrt
auch aus Deutschland (u.a. Schnieder-
Reisen bietet Kurreisen an, s. „Infor-
mationen“).
Sehenswertes
Es gibt keine bedeutenden Sehens-
würdigkeiten zu beschreiben. Das
Besondere an Druskininkai ist seine
erholsame Atmosphäre mit Parkan-
lagen und viel Grün. Im Vergleich mit
anderen Städten ist die Beschilderung
hier ausgezeichnet; jedes Gebäude
 
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