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Vilnius
lerien, Museen etc. Hat Rom den un-
abhängigen Staat Vatikan auf seinem
Territorium, so hat Vilnius die mehr
oder weniger unabhängige Republik
U‡upis, ein Künstlerviertel. Mit dem
Sitz von Regierung, Parlament und
Präsident, der Botschaften und vieler
Banken, ist Vilnius auch das wirtschaft-
liche, administrative und politische
Zentrum Litauens und seit jeher ein
Schmelztiegel vieler Nationalitäten.
Die landesweit größte Stadt zählt
etwa 554.100 Einwohner, davon ca.
58 % Litauer, 14 % Russen, 19 % Po-
len, 4 % Weißrussen und 5 % sonstige
Nationalitäten. Sie liegt im Südosten
des Landes, nur 33 km von Weißruss-
land entfernt.
Die Hauptstadt entstand an der Ein-
mündung des Flüsschens Vilnia
(„Welle“), dem die sie ihren Namen
verdankt, in die Neris, welche die
Stadt in drei Schleifen durchquert.
Das Finanz- und Geschäftszentrum
am nördlichen Nerisufer, mit einigen
neuen futuristisch aussehenden Hoch-
häusern, ist ein gutes Beispiel der auf-
strebenden Entwicklung der Stadt.
Vilnius ist stolzer Träger des Titels
Kulturhauptstadt Europas 2009, als
erste Stadt unter den neuen EU-Staa-
ten überhaupt. Aus diesem Anlass wur-
den u.a. viele Wegweiser und Info-
tafeln aufgestellt.
Ü III/C2
Die Hauptstadt Litauens ist aufgrund
der Vielzahl und Vielfalt ihrer Sehens-
würdigkeiten immer eine Reise wert.
Wegen der prachtvollen Meisterwer-
ke der Baukunst verschiedener Stile
in der größten Altstadt Osteuropas,
die zum UNESCO-Weltkulturgut
zählt, wird Vilnius auch als „das Neue
Prag“, aber auch „Rom des Nordens“,
„Perle des Barock“ und „Stadt der Kir-
chen“ bezeichnet. Die Silhouette
wird sowohl von den Glockentürmen
der mehr als 30 katholischen Kirchen
und 40 Klöster als auch von den
Zwiebeltürmen der orthodoxen Kir-
chen geprägt. Zeichen der religiösen
Toleranz sind auch Gebetshäuser an-
derer Religionen. Früher hieß es sogar,
dass es unmöglich war, weniger als
drei Kirchen zu sehen, egal in welche
Richtung man schaute.
Die Stadt ist eingebettet in die be-
waldete Hügellandschaft mit schönen
Panoramablicken vor allem entlang
des Flusses Neris. Rund 46 % der
Stadtfläche sind von Parks und Grün-
anlagen bedeckt, zwei Landschafts-
schutzgebiete tangieren den Stadt-
rand. Aber Vilnius ist nicht nur die
grünste Hauptstadt des Baltikums,
sondern für viele auch die schönste
und aufgrund der Vielzahl der kulturel-
len Veranstaltungen, Feste, Festivals
und dem großen Angebot an Gastro-
nomiebetrieben und des Nachtlebens
auch die pulsierendste. Schon seit
dem 15. Jh. ist sie ein multikultureller
Treffpunkt zwischen Ost und West.
Es gibt viele Theater, Konzertsäle, Ga-
Geschichte
Der Legende zufolge soll Fürst Gedimi-
nas (1316-41), inspiriert durch seinen
Traum vom „Eisernen Wolf“ (siehe Ex-
kurs), die Stadt gegründet haben.
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