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Abb. 4.3
Prognosen der UN
für die Bevölkerungsentwick-
lung der Welt bis zum Jahr
2050. Die Prognosen (1), (2)
und (3) unterscheiden sich in
der Stärke, mit der die Gebur-
ten- und Sterbekoezienten
auf die steigenden Bevölke-
rungszahlen reagieren
(2)
10
(1)
(3)
6
2
1950
2000
2050
Jahr
Das bedeutet, es ist
γ
>
σ
, die Weltbevölkerung hat also exponentiell zugenommen. Und so
und Sterbekoezient nicht drastisch verändern.
Bei exponentieller Entwicklung erreicht die Bevölkerungszahl den Wert
n
=∞spä-
Allerdings ist einsichtig, dass sich dieser Anstieg irgendwann, und wahrscheinlich sogar
in nicht allzu ferner Zukunt, abschwächen muss. Der Grund ist, dass die
Erde
nur ei-
ne begrenzte Anzahl von Menschen versorgen kann. Diese
optimale Anzahl
bezeichnen
wir mit
n
E
. Nähert sich die Bevölkerungszahl dieser Grenze, so wird sich der Geburten-
koezient abschwächen und der Sterbekoezient erhöhen, so dass entweder
γ
=
σ
(Fall
werden an die Bevölkerungszahlen gekoppelt sein. Dadurch entsteht ein
rückgekoppeltes
System
, das zeitlich Schwankungen um die optimale Bevölkerungszahl
n
E
ausführt, siehe
Auch von den
Vereinten Nationen
(UN) werden laufend Modellrechnungen zur Ent-
wicklung der Weltbevölkerung durchgeführt, die bis zum Jahr 2050 reichen. Das Ergebnis
einer solchen Modellrechnung istin Abb.
4.3
dargestellt. Dabei wurden Geburten und Ster-
bekoezienten angenommen, die sich während des betrachteten Zeitraums verändern.
In der Prognose (1) finden nur geringe Veränderungen statt und die Weltbevölkerung
steigt in den nächsten 50 Jahren linear bis auf ca. 12 Milliarden Menschen an.
Beieiner etwas stärkeren Änderung,in Prognose(2)gezeigt, schwächt sich der Bevölke-
rungsanstieglangsamab,hataberselbstimJahr2050dasMaximumvonüber10Milliarden
Menschen noch nicht erreicht.
Erst bei sehr starken Änderungen, wie in Prognose (3), erreicht die Weltbevölkerung
etwa um das Jahr 2050 einen maximalen Wert von 8 Milliarden Menschen (und nimmt
anschließend langsam ab).
Diese Prognosen sind sehr ähnlich zu denen, die wir im Abschn.
4.1.1
untersuchen
werden, wobei die Mechanismen, die dieses Verhalten der Bevölkerungszahl verursachen,
klar werden. Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass die UN-Prognose (3) eintritt.
Denn sie würde in Zukunt zu großen
sozialen Problemen
führen, da sich das Verhältnis
von Menschen im Rentenalter zu den Menschen im arbeitsfähigen Alter stark erhöhen
würde. Die Alternative, dass sich die Sterberate von Menschen im Rentenalter bis zum