Environmental Engineering Reference
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Die Energieezienz e _ e ist definiert durch die Beziehung
e _ e BIP
PEB =
(10.1)
und stellt damit den Zusammenhang her zwischen der physikalischen Welt ( PEB )undder
ökonomischen Welt ( BIP ). Der Zusammenhang zwischen PEB und BIP kann aber nur
empirisch untersucht werden, weil er im Wesentlichen auf Veränderungen in den Wirt-
schatsstrukturen basiert und für diese kein eindeutig definiertes Maßsystem existiert 2 .
Und folglich lässt sich die zuküntige Entwicklung der Energieezienz e _ e nur mit großen
Unsicherheiten vorhersagen, es ist z. B. unklar, ob für sie eine obere Grenze existiert oder
nicht. Dies ist ein Ausdruck auch dafür, dass der Zusammenhang zwischen PEB und BIP
unidirektional, also irreversibel ist:
Eine Vergrößerung der verfügbaren Primärenergie PEB hat immer eine Vergrößerung
des Lebensstandards BIP zur Folge.
Eine Vergrößerung des Lebensstandards BIP mithilfe der Geldmengenvergrößerung hat
niemals eine Vergrößerung der verfügbaren Primärenergie PEB zur Folge.
Auf Grundlage dieser Vorgaben ist in den Prognosen des Kap. 4 die zuküntige Steigerung
der Energieezienz berücksichtigt. Denn die Öffentlichkeit blickt auf den Lebensstandard
und daher sind für sie die Veränderungen in der ökonomischen Welt viel wichtiger als
solche in der physikalischen Welt, obwohl erstere primär durch letztere bewirkt werden.
Und daher ist die Energieezienz ein ganz entscheidender Parameter für das Verständnis
ökonomischer Veränderungen. Dies ist aber wohl nicht der Sachverhalt, auf den sich z. B.
Politiker beziehen, wenn sie von einer „Steigerung der Energieezienz bei unveränderli-
chem Lebensstandard“ sprechen. Mit dieser Aussage meinen sie wohl eher eine Steigerung
des physikalisch definierten Wirkungsgrads.
Die Bedeutung des Energiewirkungsgrads ergibt sich aus Abschn. 2.4 . In einem idealen
Wandlungssystem ist der Wirkungsgrad definiert durch die Beziehung:
η , W = W W ,
W = W (foss) + W (ernb) =
(10.2)
wobei mit W bzw. W für die Primär- bzw. Nutzenergie stehen und letztere das physika-
lische Analogon des Lebensstandards ist. Der Energieverlust Δ W > inGleichung 10.2
ist erforderlich, weil aufgrund des 2. Hauptsatzes der hermodynamik (siehe Kap. 1 ) alle
irreversiblen Prozesse, auch ökonomische, mit der Erhöhung der Entropie einhergehen:
Δ W
T =
W
T (
η , −)>
Δ S =
η , < .
(10.3)
2 Um ganz klar zu machen, was damit gemeint ist:Ein PEB von kWh⋅a war im Jahr 0 oder−.
genauso hoch wie heute. Aber erfüllt diese Bedingung an ein eindeutiges Maßsystem auch ein BIP
von USD⋅a ?
 
 
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