Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Folgen dies für die weitere Entwicklung der Menschheit haben könnte, ist nicht hema
dieses Buchs. Aber es ist schon erschreckend, wenn Auswege innerhalb einer Frist von nur
38 Jahren gefunden und verwirklicht werden müssen. Die internationale Öffentlichkeit ist
sich dieses Problems durchaus bewusst, in englischsprachigen Internetforen wird es mit
steigender Dringlichkeit diskutiert.
Die deutsche Öffentlichkeit wird aber wohl menschlichen Gewohnheiten folgen und
zunächst die Existenz einer Krise überhaupt leugnen, so lange ihre Auswirkungen nicht
unmittelbar zu spüren sind. Das bedeutet, die Gültigkeit der in diesem Buch durchgeführ-
ten Analysen wird angezweifelt, zumal sie physikalische Gesetze zur Grundlage haben,
deren Aussagekrat nicht überall verstanden und akzeptiert wird. Diese Aussagen bilden
jedoch nur die erste und fundamentale Ebene, in welcher sich Planungen für eine globale
VersorgungmitEnergiebewegenmüssen.EsgibtweitereKriterien,welchevongleicherBe-
deutungsindundwelchedieAussagenderTab. 7.1 keineswegswiderlegen.InAbschn. 3.1.1
wurde bereits auf die prinzipielle Bedeutung der Energiepreise und ihrer Beziehung zur
Energieezienz hingewiesen. Auf andere Kriterien wird im Folgenden nur kurz eingegan-
gen, sie werden nicht mit derselben Ausführlichkeit untersucht, wie das bisher geschah.
Stattdessen werden zur Erläuterung die Daten aus veröffentlichten Analysen verwendet.
Mit ihren Stichworten charakterisiert, handeltes sich um folgende Bewertungskriterien:
1. Herstellungs- und Unterhaltungskosten.
Eine Wandlungstechnik wird sich nur dann erfolgreich einsetzen lassen, wenn sie auch
finanzierbar ist. Dabei sollte die Finanzierbarkeit nicht einfach mithilfe eines Geldwerts
entschieden werden, denn für diesen gibt es, wie in Abschn. 2.1.1 dargelegt, keine ein-
deutig definierte Maßeinheit. Vielmehr muss die Finanzierbarkeit immer relativ zum
BIP der Welt geprüt werden. Dieses beträgt zur Zeit etwa ⋅ USD⋅a .
2. Energiepreis.
Der Energiepreis wird bestimmt durch die Kosten , welche dem Betreiber einer Energie-
wandlungsanlage pro Jahr entstehen. Wie die Preise sich in Zukunt verändern werden,
ist schwer vorherzusagen. Eines scheint sicher: Die Energiepreise werden steigen. Das
liegt nicht nur an der Verknappung der fossilen Energiereserven, sondern auch dar-
an, dass zunächst immer die Energiereserven erschlossen werden, die leicht zugänglich
sind und daher auch zu niedrigen Preisen führen sollten 2 . Zum Beispiel verlagert sich
die Erdölförderung auf dem Land erst jetzt immer mehr in die Tiefsee, obwohl die Vor-
kommen dort schon länger bekannt sind und viel früher hätten erschlossen werden
können. Durch die Verlagerung der Förderanlagen in problematische Gebiete vergrö-
ßern sich die Herstellungs- und Unterhaltungskosten K, welche den Preis bestimmen.
Aber dieser hängt auch ab von der Lebensdauer (L= L a) der Anlage und den jährlich
auf dem Kapitalmarkt zu zahlenden Zinsen (Z= Z %). Unter der Annahme, dass
2 Durch Manipulation, wie in Abschn. 3.1.1 beschrieben, muss dies nicht immer der Fall sein.
 
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