Environmental Engineering Reference
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her nur etwa 1/3 des Gesamtanteils aus, ist aber gleichwohl deutlich höher im Vergleich
zumjetzigenZustand.UmdieseSteigerungzu erreichen,sinderheblicheFortschritte inder
Technologieder Energiespeicherung und des Energietransports bis zumJahr 2050 notwen-
dig. Denn diese Energieträger haben den Vorteil, dass ihr Nutzflächenbedarf relativ gering
ist. Nur die Fotovoltaik, von der angenommen wird, dass ihre Standorte sich hauptsächlich
in der Nähevon Bevölkerungszentren mit nur geringer direkter Sonneneinstrahlungbefin-
den, verursacht einen merklichen Bedarf an Nutzfläche. Die Solarkonzentratoren werden,
wegen des wesentlich höheren Nutzungsgrads, überwiegend in heute noch ungenutzten
WüstenflächenmiteinemhohenAnteilandirekterSonneneinstrahlungaufgestellt werden.
Und Windkratwerke besitzen zwar einen erheblichen Flächenbedarf, aber diese Flächen
können weiterhin land- und forstwirtschatlich genutzt werden, oder sie befinden sich in
flachen Küstengewässern. Unter diesem Aspekt besitzen Windkratanlagen eigentlich nur
den Nachteil, dasssie dasLandschatsbild„verschandeln“,wassich ebenso vonFotovoltaik-
anlagen sagen ließe. Und es ist vielleicht nicht uninteressant zu erwähnen, dass die Pläne
der deutschen Regierung, den Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Primär-
energiebedarf von derzeit etwa 11,6 % innerhalb von nur 38 Jahren bis zum Jahr 2050 auf
50 % zu steigern, nur gelingen wird, wenn sich gleichzeitig der deutsche Primärenergiebe-
darf um die Hälte verringert 1 . Damit wäre es Deutschland gelungen, die prognostizierte
Energielücke zu füllen. Aber anzunehmen, dass dies auch in einer Welt gelingen könnte,
deren Primärenergiebedarf kontinuierlich zunimmt, ist reine Illusion.
Die Tab. 7.1 macht vielmehr deutlich, dass wir nicht erwarten können,dass erneuerbare
Energien viel mehr als 15 % des Energiebedarfs der Welt in 38 Jahren werden decken kön-
nen. Und dies ist viel zu wenig, wenn sich die weniger entwickelten Länder der Welt nach
Wunsch entwickeln sollen und wenn aus Gründen des Klimaschutzes der Anteil der Koh-
le an der Energieversorgung zurückgehen soll. Aber dem aufmerksamen Leser ist wahr-
scheinlich aufgefallen, dass diese Schlussfolgerungen auf einem immanenten Widerspruch
gegründet sind:
Der Primärenergiebedarf kann bis 2050 nicht zunehmen, wenn das Angebot der er-
neuerbaren Energien dann nur PEA (ernb) = , ⋅ kWh ⋅ a beträgt. Ist diese
Angebot aus prinzipiellen Gründen begrenzt, sind die Voraussetzungen für die in
diesem Buch gemachten Prognosen nicht vorhanden und die Ergebnisse dieser Pro-
gnosen werden nicht dem tatsächlichen Geschehen entsprechen.
Dieser, mit dem System wesenhat verbundene Widerspruch, weist auf eine essentielle
Systemkrise, also eine Krise unserer Energieversorgung hin. Im Rahmen dieses Buchs
besteht der einzige Weg aus der Krise in einer Fortentwicklung der Kernenergie. Welche
1 Dies sind die Vorgaben des deutschen Energiekonzepts, bekannter unter dem Namen
Energiewende “.
 
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