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sind am fünften Tag nur gut 500
Höhenmeter Aufstieg und etwa 250
Höhenmeter Abstieg zu bewältigen.
Auch die zurückzulegende Entfernung
ist geringer, so dass dieser Teilab-
schnitt zu einer angenehmen Wald-
und Hangwanderung wird.
Vom Col de Verde aus geht es
zunächst etwa 2½ Kilometer Richtung
Westen durch den Forêt de Marma-
no. Der Weg steigt langsam an und
gibt immer wieder schöne Blicke auf
das vor einem liegende Massiv des
Monte Renoso und seiner Vorberge
frei. Schließlich überquert man auf ei-
ner kleinen Holzbrücke den Marma-
no, und der Weg wendet sich Rich-
tung Norden. Nach knapp einem Kilo-
meter kommt man an eine Weggabe-
lung: Geradeaus geht es weiter auf
dem GR20, nach Westen (links) bietet
sich eine der vielleicht reizvollsten Ab-
stecher oder „Ausstiegsmöglichkei-
ten“ aus dem GR20 an. Die Route
führt über die Bergerie des Pozzi und
die Bergeries de Mezzaniva entlang
der südlichen Ausläufer des Monte Re-
noso ins obere Prunelli-Tal und dieses
entlang bis ins herrlich gelegene Bas-
telica, den Geburtsort Sampiero Cor-
sos ( Das Prunelli). Dieser Weg ist
nicht schwer, aber stellenweise schlecht
markiert und wenig begangen, so dass
eine gute Karte hilfreich ist.
Wanderer, die auf dem GR20 blei-
ben, überqueren das Plateau de Gial-
gone unterhalb des Monte Renoso,
von wo aus man eine schöne Aussicht
auf das Fiumorbo hat. Der Wander-
weg verläuft mal bergab, mal fast eben
und über mehrere Bäche hinweg, die
von den Seen des Monte Renoso ge-
speist werden, bis zur Bergerie de
Traggette. Weite Teile des Weges legt
man in den ausgedehnten Kiefern-
und Birkenwäldern des Fiumorbo-Tals
zurück. Es ist eine der „schattigsten“
Etappen des GR20, deren einzige nen-
nenswerte Herausforderung das Über-
queren einiger Bachbetten zur Zeit
der Schneeschmelze sein kann. Von
der Bergerie de Traggette aus erreicht
man das Refuge de Capannelle in et-
wa einer halben Stunde.
Manche Bergwanderer „erledigen“
diese Etappe an einem Vormittag und
hängen am Nachmittag gleich die
ebenso nicht allzu schwierige sechste
Tagestour zum Col de Vizzavona
dran. Das ist durchaus möglich, bringt
einen aber um die wohlverdienten „Er-
holungsphasen“, bevor es jenseits des
Col de Vizzavona ins Hochgebirge
geht.
Übernachten kann man im kleinen
Refuge de Capannelle (1586 m ü. NN;
15 Betten; Tel. 0495 570181) oder im
Gîte d'Étape U Fugone (Tel. 0495
460790); letzteres ist gemütlich und
recht luxuriös. Das Essen ist hervorra-
gend und es gibt sogar „Halbpen-
sion“. Die unmittelbare Umgebung ist
wenig einladend, weil der Wald stel-
lenweise für die Schaffung des Skige-
biets von Ghisoni abgeholzt wurde
und nun die Hänge erodieren. Vom
Refuge de Capannelle aus kann man
auch den Monte Renoso besteigen.
Der Aufstieg dauerte etwa 3½ Stun-
den. Er ist, obwohl nicht besonders
schwierig, eine Bergtour, die alpine Er-
fahrung voraussetzt.
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