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Weißtannen (Abies alba) sind in
Höhenlagen unter 1500 m ü. NN sel-
ten waldbildend und kommen höchs-
tens als Bestandteil von Mischwäldern
vor. Eine bemerkenswerte Ausnahme
bildet der Tannenwald in den Monta-
gne de Cagna im Süden Korsikas (zwi-
schen 1100 und 1300 m ü. NN). Hier
haben die Tannen keine Konkurrenz
durch Buchen, und Lariciokiefern sind
in diesem Gebiet selten.
Die Buchen- und Schwarzkieferwäl-
der Korsikas haben eine reiche Be-
gleitflora. Charakteristische und häu-
fige Pflanzen sind der Fingerhut (Digi-
talis purpurea, Digitalis lutea), Ehren-
preis (Veronica officinalis), Leber-
blümchen (Anemone hepatica), Wund-
klee (Anthyllis spp.) und viele andere.
In dieser Zone leben auch eine Reihe
besonders auffälliger Endemiten. Dazu
zählt der Korsische Krokus (Crocus
corsicus), der über wunderschöne, an
der Außenseite geflammte Kelchblät-
ter verfügt und blüht, sobald die ersten
Frühjahrssonnenstrahlen die Erde er-
wärmen. Eine besondere Pflanze ist
die Korsische Nieswurz (Helleborus li-
vidus corsicus). Sie ist ein cyrno-sardi-
scher Endemit, blüht von Beginn des
Frühjahrs bis in den Mai hinein und
fällt durch ihre großen, buschigen und
grün gefärbten Blüten auf.
dominiert. Stellenweise werden die
submontanen Erlenbuschwälder über-
ragt von Vogelbeerbäumen (Sorbus
aucuparia) oder dem Berg-Ahorn
(Acer pseudoplatanus), der aber auf
Korsika selten ist. In manchen Gebie-
ten haben sich in Höhenlagen zwi-
schen 1500 und knapp 1900 m ü. NN
auch einzelne Tannenwälder erhalten,
die weiter talwärts von Buchen und
von Weidewirtschaft verdrängt wor-
den waren. Niedrigwüchsige Tannen
besetzen auf Korsika stellenweise die
subalpine Nische, die in den Alpen
von Latschenkiefern ausgefüllt wird.
Eine besondere Vegetationsgesell-
schaft kennzeichnet die Torfmoore,
die so genannten Pozzines. Dieses
Wort ist zusammengesetzt aus dem
Korsischen „pozzu“ (Brunnen) und
„alpin“, und wurde 1910 vom Botani-
ker John Briquet (1870-1931) geprägt.
Darunter versteht man die hochgele-
genen Moorgebiete in Senken, die
durch die eiszeitliche Vergletscherung
entstanden sind. Vielfach befinden
sich in der Mitte der Pozzines kleine
Karseen (z. B. Lac de Ninu). Wie typi-
sche Hochmoore werden diese Pozzi-
nes teilweise von Sphagnum-Torfmoo-
sen gebildet; daneben kommen diver-
se Seggenarten (z. B. Carex intricata )
vor. Weniger feuchte Pozzines werden
oft von Borstgras (Nardus stricta) do-
miniert. Viele dieser Moorgebiete kön-
nen nur durch moderate, extensive
Weidewirtschaft bewahrt werden, da
sie sonst von anderen Pflanzen, be-
sonders Erlen, überwuchert werden.
Subalpine Zone
In Höhen über 1500 m ü. NN nimmt
die Artenvielfalt rapide ab. Schwarz-
kiefern kommen noch bis in knapp
1900 Meter Höhe vor, daneben wird
diese Zone von Birken, und Korsi-
schen Erlen (Alnus viridis suaveolens)
Alpine Vegetationszone
 
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