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weite und ausgefranstere Flügelspitzen
hat. Der Schlangenadler hat sich in sei-
ner Nahrung fast ausschließlich auf
Schlangen spezialisiert. Da diese auf
Korsika nicht übermäßig häufig sind,
bleibt auch die Anzahl der Schlangen-
adler auf wenige Brutpaare beschränkt.
Der
Fischadler
(Pandion haliaëtus)
kommt nur an der Westküste in eini-
gen abgelegenen Gebieten vor; er ist
im gesamten westlichen Mittelmeer-
raum selten geworden. Manchmal
kann man ihn in der Nähe von Girolata
beobachten. Der größte europäische
Adler, der auch in Deutschland stellen-
weise vorkommende
Seeadler
(Haliaë-
tus albicilla;
Spannweite bis zu 2,40
Metern), nistet mit einigen Brutpaaren
auf Korsika.
Neben diesen eher seltenen Greif-
vögeln, die man nur mit Glück zu se-
hen bekommt, gibt es auf Korsika eine
Reihe sehr häufiger Arten, die überall
anzutreffen sind. Der verbreitetste
Greifvogel ist der Rotmilan
(Milvus mil-
vus)
mit seinem typischen Gabel-
schwanz. Auch der Mäusebussard
(Buteo buteo),
der Baumfalke
(Falco
subbuteo),
der Turmfalke
(Falco tin-
nunculus)
und der Wanderfalke
(Falco
peregrinus)
sind nicht selten. In der
Nähe der Seen und Lagunen der Ost-
küste sieht man oft die Rohrweihe
(Circus aeroginosus),
die durch ihren
V-förmigen Flugstil einfach zu erken-
nen ist. Der in Mitteleuropa weit ver-
breitete Habicht
(Accipiter gentilis)
und der Sperber
(Accipiter nisus)
kom-
men auf Korsika nur lokal vor, da sie
auf Waldgebiete angewiesen sind. Der
seltenste unter den kleinen Greifvogel-
arten Korsikas ist der elegante Eleo-
norenfalke
(Falco eleonorae),
der in
kleinen Kolonien auf den Porto-
Vecchio vorgelagerten Îles Cerbicale
und der Île di u Toro brütet. Bei der
Jagd nach Insekten und kleinen Vögeln
kann er auch auf im korsischen Binnen-
land beobachtet werden. Er ist dem
Baumfalken nicht unähnlich, hat aber
eine schwächere Federzeichnung.
Gegenüber dieser Vielfalt an Greif-
vögeln nimmt sich die Zahl der
ande-
ren Standvögel
auf Korsika eher be-
scheiden aus. Sehr häufig anzutreffen
ist die Nebelkrähe
(Corvus corone cor-
nix),
eine Unterart der mitteleuropäi-
schen Rabenkrähe, die Dohle
(Corvus
monedula),
der Kolkrabe
(Corvus cor-
ax),
der Eichelhäher
(Garrulus glanda-
rius)
sowie eine Reihe von Seevögeln
und kleineren Singvögeln. Neben den
überall verbreiteten Amseln, Meisen
und Haussperlingen fallen vor allem
Stieglitze
(Carduelis carduelis)
und
Buchfinken
(Fringilla coelebs)
auf, da-
neben auch Rotkehlchen
(Erithacus ru-
becula),
Schwarzkehlchen
(Saxicola
torquata)
und die Mönchsgrasmücke
(Sylvia atricapilla).
Auf Korsika kann
man auch den Bienenfresser
(Merops
apiaster),
die Blauracke
(Coracias gar-
rulus),
den Wiedehopf
(Upupa epops),
das Rothuhn
(Alectoris rufa)
sowie den
nachtaktiven Ziegenmelker
(Caprimul-
gus europaeus)
beobachten.
Neben den auch in Mitteleuropa
weit verbreiteten
Möwenarten
Silber-
möwe
(Larus argentatus)
und Lach-
möwe
(Larus ridibundus),
lebt auf Kor-
sika in isolierten Kolonien noch die Ko-
rallenmöwe
(Larus audouinii)
in streng