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Korsischen Gebirgsmolch (Euproctus
montanus). Der Gebirgsmolch lebt in
oder an Fließgewässern in Bergregio-
nen bis über 2000 Meter. Er misst
einschließlich Schwanz kaum über
zehn Zentimeter und ist damit nur et-
wa halb so lang wie der Feuersalaman-
der. Feuersalamander können sehr va-
riabel gefärbt sein, allerdings erkennt
man auch bei dunklen Exemplaren fast
immer zumindest ansatzweise gelbe
Flecken. Auf Korsika kommen auch
Varianten vor, deren Fleckenfarbe ins
Rötliche geht.
beobachtete man Polyandrie („Viel-
männerei“) bei den korsischen und Py-
renäenpopulationen. Ein Weibchen
und zwei Männchen bildeten ein Trio.
Die Polyandrie hatte auf den Paa-
rungserfolg scheinbar keinen Einfluss.
Wie immer wurde nur ein Junges pro
Jahr großgezogen.
Neben der typischen Geiernahrung
- dem Aas - hat sich der Bartgeier auf
eine besondere Delikatesse spezia-
lisiert: Knochenmark. Um an das be-
gehrte und nahrhafte Innere der Kno-
chen verendeter Tiere zu kommen,
bedient sich der Bartgeier eines indi-
rekten Werkzeugs. Er schleppt den
Knochen in seinen Krallen hoch in die
Luft und lässt ihn aus großer Höhe auf
spitzen und scharfkantigen Gesteins-
untergrund fallen. Manchmal muss
diese Prozedur mehrmals wiederholt
werden, aber irgendwann klappt es,
der Knochen bricht auf und gibt das
Mark zum Verzehr frei.
Sehr selten (eventuell mittlerweile
sogar auf Korsika ausgestorben) ist der
Habichtsadler (Hieraaëtus fasciatus),
der in einigen Gebirgstälern zu beob-
achten ist oder war. Der sehr schlanke
Adler ist etwas kleiner als der aus den
Alpen bekannte und auch auf Korsika
vertretene Steinadler (Aquila chrysaë-
tos) und hat einen deutlich längeren
Schwanz, was ihm seinen deutschen
Namen eingebracht hat. Ein seltener
Greifvogel der korsischen Nordwest-
küste ist auch der Schlangenadler
(Circaëtus gallicus); durch seine meist
helle Unterseite kann er im Segelflug
mit dem Fischadler verwechselt wer-
den, der jedoch eine größere Spann-
Vögel
Die Anzahl der Standvögel (Vögel,
die das ganze Jahr über auf Korsika le-
ben) ist recht begrenzt. In den Früh-
jahrs- und Herbstmonaten kommt da-
zu aber eine Vielzahl von Zugvogelar-
ten aus Nord- und Mitteleuropa, die
auf Korsika Zwischenstation machen,
zumeist an den Étangs der Ostküste.
Nur wenige dieser Zugvögel bleiben
den Winter über auf Korsika, die meis-
ten ziehen weiter nach Nordafrika.
Neben dem erwähnten Korsischen
Kleiber, einem der wenigen echten Lo-
kalendemiten unter den europäischen
Vogelarten, leben auf der Insel eine
auffallend große Zahl selten geworde-
ner Greifvogel-Arten. Der größte un-
ter ihnen ist der Bartgeier (Gypaëtus
barbatus), dessen Vorkommen sich auf
wenige Brutpaare im korsischen Zen-
tralmassiv beschränkt. „Brutpaare“
mag für die korsische Bartgeierpopu-
lation wie für einige andere Inselpopu-
lationen vielleicht der falsche Aus-
druck sein, denn in den 1980er Jahren
 
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