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Aufgabe der Befriedung Garibaldi anzuvertrauen. Er war der Einzige, der auch im
Mezzogiorno ein gewisses Ansehen beim Volk genoss, vielleicht aufgrund seines
atypischen Temperaments. Auch wenn ihn seine Impulsivität und ein gewisses Maß an
politischer Konfusion zu einem «typischen» Italiener machen, so unterscheidet er sich in
anderer Hinsicht doch deutlich von der stereotypen Vorstellung.
Giuseppe Garibaldi verbringt seine letzten Jahre in der Isolation von Caprera.
Garibaldi ist ein hervorragender General gewesen, couragiert und gewissenhaft wie
wenige in der Geschichte Italiens. Das Exil auf der Insel Caprera offenbart dagegen in der
letzten Phase seines Lebens das Bild eines Exzentrikers. Er brach dorthin auf mit nur ein
paar Lire im Gepäck, die ein Freund für ihn zusammengekratzt hatte, dazu ein wenig
Kaffee und Zucker, Pflanzensamen und einem Ballen getrockneten Seelachses. Im
Vergleich zu ihm gibt Cincinnatus[ 15 ] beinahe die Figur eines Verschwenders ab. Im
Übrigen hat es Garibaldi schon zu Lebzeiten geschafft, ein Mythos zu werden. Er hatte
sich den durchaus nicht rhetorisch gemeinten Titel eines Eroe dei due mondi (Held zweier
Welten) erworben, was sich auf seine militärischen Leistungen in Europa und Südamerika
bezog.
 
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