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„Eine Landschaft im gewaltigen Aufruhr, weiteste
Blicke, tiefste Stürze und wildeste Felsen“ - so
schwärmte schon der Reiseschriftsteller Gerhard
Nebel vor über 50 Jahren. Ganz gleich, von wel-
cher Seite man sich dem Inselzentrum nähert: die
windgepeitschten Hochsteppen, die von Wolken
umspülten Grate und zerklüfteten Schlünde sind
überwältigend. Fast alles blieb hier so erhalten,
wie es die Natur erschuf. Es gibt kaum Dörfer,
nicht einmal Viehweiden und Ackerflächen. Der
menschliche Eingriff beschränkt sich auf das Anle-
gen von Wanderwegen, Straßen und einigen we-
nigen Picknickplätzen.
Caldera de
Taburiente
Mitten auf der Insel klafft der riesige Kessel der
Caldera de Taburiente, der als Nationalpark unter
Naturschutz steht. Er ist neun Kilometer breit und
bis zu 2000 Meter tief; sein 23 Kilometer langer
Rand ist von einem Dutzend Gipfeln gespickt,
dessen höchster mit 2426 Metern der Roque de
los Muchachos ist. Entstanden ist die Caldera
nach Vulkanausbrüchen vor etwa 35 Millionen
Jahren. Doch sie ist nicht, wie jahrelang angenom-
men wurde, ein Krater, sondern eine durch Was-
serkraft und Einstürze verursachte Höhlung. Es
waren die Regengüsse, die im Berginneren ent-
springenden Quellen und das anbrandende Meer,
die den ursprünglich 4000 Meter hohen Vulkan
zum Einsturz brachten.
Den einzigen Durchbruch im Kesselrund bildet
der tief eingeschnittene Barranco de las Angus-
tias, die „Schlucht der Ängste“. Über sie wurde
das Gestein „entsorgt“, und noch heute fließt der
in der Caldera entspringende Bach durch sie ins
Meer, wobei er kleinere Felsbrocken mit sich führt.
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Die karge Landschaft von Caldera und Cumbre
 
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