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Missouri State Route 340 unser Hotel, das Clubhouse Inn & Suites, erreichen. Wir wohnen
im Stadtteil Maryland Heights, das Stadtzentrum ist 17 Meilen entfernt.
St. Louis ist eine in bedeutender Zunahme stehende Stadt von 6 bis 8000 Seelen, un-
mittelbar am westlichen Ufer des Mississippi. Sie ist an einer etwas nackten, sanft an-
steigenden und wenig hohen Stelle des Ufers erbaut, bildet längst dem Flusse zwei parallel
laufende Strassen, so wie oben auf der Höhe in der Prairie sich ebenfalls schon viele
Gebäude befinden, wo man stark mit Bauen beschäftigt war. Hier oben befinden sich
Kirchen u. a. ansehnliche Gebäude, deren diese Stadt schon mancherlei sehr nette besitzt,
und ihre höchst günstige Lage im Centralpunkte des Mississippi-, Ohio- und Missouri-
Handels wird sie in kurzer Zeit zu einem der wichtigsten Plätze des Westens erheben.
Jetzt sind die Hauptstrassen mit schönen glänzenden Läden angefüllt, eine Menge von
Dampfschiffen kommen und gehen täglich ab, und ein sehr geschäftiger Handel bewegt die
bunte Bevölkerung von mancherlei Nationen. Der grösste Theil der Hafenarbeiter und alle
Bediente zu St. Louis sind Neger und ihre Abkömmlinge, im Staate Missouri sämmtlich
Sclaven. Wir waren Zeugen kläglicher Züchtigungen. Einer unserer Nachbarn peitschte auf
öffentlicher Strasse einen seiner Sclaven aus, ohne dass sein Arm ermüdete.
St. Louis war in diesem Augenblicke für uns um so wichtiger, da wir hier die ersten nord-
americanischen Indianer in ihrer ganzen Originalität zu beobachten Gelegenheit bekamen.
Es befindet sich nämlich in St. Louis das Bureau für alle indianischen Angelegenheiten des
Westens, dessen Director unter dem Titel “Superintendent of Indian affairs” gegenwärtig,
der durch seine Reise mit Captain Lewis nach den Rocky-Mountains und dem Columbia-
River berühmte General Clarke war. Er leitete alle diese Angelegenheiten, und von ihm
haben alle Fremden, welche das innere westliche Gebiet zu besuchen wünschen, einen Pass
zu empfangen, so wie auch alle Indian-Agents und Sub-Agents (die Agenten der Regierung
bei den verschiedenen indianischen Nationen) unter ihm stehen.
Es fügte sich, dass zur Zeit unserer Anwesenheit zu St. Louis eine Deputation zweier indi-
anischer Stämme, der Sakis oder Saukis und der Foxes den Mississippi herab kam, um sich
für den in den Jefferson-Barracks gefangen gehaltenen Black-Hawk zu verwenden. An der
Spitze dieser zahlreichen Bande stand Kiokuck, ein Saki-Chef, und zwar derselbe, welch-
er den unglücklichen Black-Hawk in die Hände der Americaner überliefert hatte. Gener-
al Clarke, welchem ich durch die Güte des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar em-
pfohlen war, hatte mich höchst zuvorkommend von den Zusammenkünften benachrichtigt,
welche er mit den Indianern hielt, und wir hatten die Freude, diese originellen Menschen
hier recht beobachten und mit Musse studieren zu können. In einem grossen Magazin in
der Nähe des Hafens hatte man den Indianern Quartier angewiesen, wohin wir uns sogleich
begaben. Schon am Strande bemerkte man einen Auflauf des Pöbels und sah zwischen dem
Haufen der Neugierigen die fremdartigen dunkelbraunen Gestalten, in rothe, weisse oder
grüne wollene Decken eingehüllt. Sie sind starke wohlgebildete Männer, viele von mehr als
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