Travel Reference
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Wir verlassen Mobridge auf dem Highway 1804, der direkt durch die Prärie Richtung
Norden führt.
Pollock, South Dakota, ist ein Provinzkaff wie aus dem Bilderbuch. Landwirtschaft und
Silos prägen die Landschaft. Im Ort dominiert die breite Main Street mit schmucklosen Ge-
bäuden. In einem Store besorge ich Bier. Bei meiner Bestellung sind die Leute von meinem
fremdländischen Akzent so überrascht, dass die Gespräche für kurze Zeit verstummen.
(13. Juni) Gegen Abend passirte man den Beaver-Crek, der am östlichen Ufer mündet, und
es zog nun ein sehr heftiges Gewitter herauf, das uns während der Nacht sehr viel Regen
brachte.
„Welcome to North Dakota“. Die Beaver Bay Recreation Area liegt an der Beaver Bay, der
Mündung des früheren Beaver Creeks. Auf dem Campingplatz gibt es keine gut gelegen-
en Stellplätze mehr, außerdem ist hier das Ziel des Fishing Tournaments, sodass pausen-
los Pickups mit ihren Bootsanhängern über den Platz donnern. Nach kurzer Beratung
beschließen wir, weiter bis nach Bismarck, der Hauptstadt von North Dakota, zu fahren.
Am Stadtrand von Bismarck passieren wir den Flughafen, das United Tribes Technical
College, einige Militärgebäude, und bald darauf die University of Mary. Bismarck ist die
Hauptstadt North Dakotas, hat knapp 60 000 Einwohner und ist ein wichtiges Handelszen-
trum für Weizen und Vieh. „Welcome to Bismarck“. Als Quartier für die nächsten Tage
wählen wir das Hotel Select Inn an der Interchange Avenue.
Am nächsten Morgen (dem 14. Juni) war der Himmel bedeckt und es wehete ein rauher
Wind. Früh lief ein weisser Wolf, welcher nur an der Oberseite des Schwanzes etwas
schwärzlich gefärbt war, auf 60 bis 80 Schritte neben dem Schiffe hin, indem er sich nicht
einmal nach dem fremdartigen lärmenden Gegenstande umsah, bis er von einer Büchsen-
kugel getroffen in den Fluss stürzte. Nachdem man eine auf Lewis und Clarkes Charte
nicht angegebene Insel zurück gelegt hatte, zeigten sich in der Prairie des westlichen Ufers
jenseit des Uferwaldes zwei ziemlich isolirte kurze Tafelberge, welche nicht weit vom
Cannonball-Flusse liegen, und wir erreichten dann eine Oeffnung in der Hügelkette, aus
welcher dieser Fluss hervor tritt, der jetzt viel Wasser hatte. Bald nach Mittag, bei einer
Temperatur von 70° legte man an der schmalen Prairie des rechten Ufers an, wo Gali-
um dasycarpum Nees, Tradescantia virginica mit rother Blume und eine schöne uns noch
neue Pflanze mit Blättern von kohlartiger Textur und schönen hell violetten Blumen, so
wie mehre andere wuchsen. Da einer der Wassercylinder unserer Dampfmaschine einer Re-
paratur bedurfte, so hatten wir nach Mittag Zeit, uns in die Prairie zu zerstreuen. Etwas
oberhalb der Stelle, wo das Schiff lag, öffnete sich ein Bach, welchen Lewis und Clarke auf
ihrer Special-Charte Fish-Creek nennen. Das Wasser des Missouri war bedeutend gewach-
sen, und während der Nacht mussten unsere Leute mit langen schweren Stangen die herab-
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