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Die Chaussee, welcher wir folgten, war zum Theil Steinweg, zum Theil gepflastert, immer
war sie ein fester, guter, breiter Weg, der in dieser trokkenen Jahreszeit einen heftigen
Staub verbreitend, über sanfte Höhen und durch Ebenen fortlief. Gegen Abend erreichten
wir den netten Ort Pawtukket. Der Ort hat mancherlei Fabriken und Manufacturen, und ist
durch Handel und Gewerbe belebt. In Providence, welches wir noch vor Nacht erreichten,
traten wir in Franklin-House, einem ansehnlichen Gasthofe ab. Eine Menge von müssigen
Gentlemen u. a. neugierige Personen gafften die Fremden an, und lachten uns gerade in's
Gesicht, da sie uns an unserer Aussprache als Fremde erkannten.
Im Bus ist es durch die Klimaanlage fast unerträglich kalt. Nach etwas über einer Stunde
Fahrzeit erreichen wir Providence, Rhode Island. Als wir den Bus verlassen, schlägt uns
eine Hitze entgegen, wie ich sie selten erlebt habe.
Man hatte von New-York die Nachricht erhalten, dass die Cholera daselbst ausgebrochen
sey. Das Dampfschiff Boston war angekommen, dessen Schiffer obige unangenehme Na-
chricht bestätigte, was uns indessen nicht abhielt, die Gelegenheit dieses ansehnlichen
Schiffes zu der Reise nach New-York zu benutzen. Am 8. Juli nach Mittag begaben wir uns
an Bord, wo sich über 100 Passagiere versammelten. Der Boston war ein grosses, schönes
Schiff, beinahe von der Stärke einer Fregatte.
Ein Taxi bringt uns zu den Providence Piers, das Schiff legt pünktlich ab. Während der
Schiffspassage sehen wir an den Ufern großbürgerliche Häuser und Villen. Nach einer
Stunde erreichen wir den Hafen von Newport, Rhode Island.
Nachdem alle Passagiere an Bord gekommen, und eine Menge von schweren Fichtenholz-
Scheitern auf dem Verdecke aufgesetzt waren, liess man die eine der grossen Damp-
fmaschinen angehen. Wir erreichten die stark befestigte Stadt New-Port, wo viele kleine
Schiffe vor Anker lagen.
Wir nehmen Quartier im Artful Lodger Inn, das sich in einem gemütlichen, ruhig gelegenen
und in schönen Pastellfarben angestrichenen Holzhaus befindet. Von dort machen wir einen
ersten Erkundungsspaziergang zu den Klippen. Wir schlendern die Narragansett Avenue
entlang und bestaunen imposante, architektonisch hochwertige Häuser, platziert inmitten
riesiger Grundstücke. Die Auffahrten und Gärten mit riesigen Rhododendren und gewalti-
gen Bäumen sind erstklassig gepflegt, die Grundstücke durch hohe Zäune und massive gus-
seiserne Gitter vor ungebetenen Besuchern geschützt. Zum Ende der Straße hin öffnet sich
der Blick auf das gewaltige Panorama des Atlantischen Ozeans.
Als die Dämmerung eintrat, hatten wir schon den Anblick der offenen See, die uns aber
nur für kurze Zeit sichtbar blieb, indem man zur Rechten in den zwischen dem Festlande
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