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Auf dem Weg nach Liberty in Missouri passieren wir am 17. April Missouri City, wo ein
großes Kohlekraftwerk Strom produziert. Mitten in einem Waldstück steht ein knallroter
Container mit der weißen Aufschrift „Hamburg Süd“. Trecker sind auf den Feldern im Ein-
satz. In dieser Gegend wird eine Menge Kies abgebaut, riesige Abbauflächen mit den typis-
chen Kiesteichen prägen die Landschaft.
(19. April) Um 4 Uhr nach Mittag war es endlich den vereinten Anstrengungen der
Mannschaft gelungen, den Yellow-Stone von der Sandbank zu ziehen, und etwas unterhalb
des einfallenden Fishing Creek an das rechte Ufer in tieferes Wasser zu bringen. Nachdem
man Brennholz eingenommen, wozu man das Red-Mulberry (Maulbeer) und das Eschen-
holz am meisten liebt, setzte man die Reise langsam fort, und erreichte vor der Dämmerung
den Hügel am linken Ufer, auf welchem ehemals das FortOsage lag, von welchem man nur
noch einige demolirte Wälle und Pfähle sah. Nicht weit oberhalb Fort-Osage legten wir am
linken Ufer für die Nacht an, und fanden daselbst einige interessante Pflanzen.
Fort Osage ist perfekt rekonstruiert worden und bringt einem dadurch die Zeit der Besied-
lung des nordamerikanischen Westens nahe. Museumsführer tragen die Tracht jener Zeit.
Die Historic Trekkers des National Gatherings halten in historischer Kleidung neben dem
Fort ihr traditionelles Treffen ab. Die Mitglieder haben Zelte aufgestellt und spielen auf
rührende Weise das Leben der Siedler nach. Etwas irritierend sind nur die riesigen Pickups
neben den Zeltplätzen. Diese Gegend war ehemals der Hauptsitz des indianischen Stammes
Osage. Von einem Aussichtsturm des Forts hat man einen ausgezeichneten Blick auf den
Missouri River. Flussabwärts führt eine Eisenbahnbrücke über den Fluss, davor steht ein
Kohlekraftwerk.
Liberty, Missouri, ist bekannt geworden durch den legendären Jesse James, der hier den er-
sten erfolgreichen Banküberfall in der Geschichte der USA verübte. Liberty ist eine kleine,
gemütliche Stadt. Wir beziehen Quartier im Super 8 Motel an der Stuart Road.
Die Yellowstone lag vor 176 Jahren immer noch 3,5 Meilen vor Fort Osage und kam wegen
Sandbänken und aufgrund von Treibgut und Baumstämmen nur mühsam voran. Wir haben
also Wied gegenüber einen kleinen zeitlichen Vorsprung.
18. April. Telefonat mit Bob Boehm, einem Verwandten von Ruth Jody, aus Shawnee,
Kansas. Bob echauffiert sich darüber, dass wir im Hotel wohnen, wo er doch ein kom-
fortables Haus besitzt. Wir sollen sofort auschecken und bei ihm einziehen. 40 Minuten
später parken wir unseren VW-Bus vor dem Haus der Boehms. Shawnee Town liegt etwas
außerhalb von Kansas City. Janet und Bob Boehm begrüßen uns freundlich, zeigen uns ihr
Heim und weisen uns in ihre Gepflogenheiten ein. Bob erzählt, dass in Kansas City eine
Menge Mafiageld investiert worden ist, was an den vielen protzigen Villen zu erkennen sei.
Er arbeitet für eine Druckerei, Janet ist als Musiklehrerin selbstständig. Die beiden haben
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