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Zürich, das Wasserparadies
Bekanntlich liegt die Schweiz nicht am
Meer - ein Land des Wassers ist sie trotz-
dem: große Seen, mächtige Flüsse und
(schwindende) Gletscherregionen. Aber
nicht nur in der Natur, auch im städti-
schen Raum wie in Zürich begegnet man
dem nassen Element in vielfältiger Wei-
se. Zürich ist, anders als der Rivale Basel,
keine bedeutende Hafenstadt; trotzdem ist
Wasser allgegenwärtig, spielt aber eher
für das Freizeitvergnügen und die Erho-
lung der Einwohner eine Rolle denn als
Wirtschaftsfaktor.
Die Stadt hat mit 25 Bädern nicht nur
eine hohe Bäderdichte, sondern bietet
auch eine der vielfältigsten und schöns-
ten See- und Flussbäderlandschaften in
Europa. Am lang gestreckten Zürichsee,
der über Trinkwasserqualität verfügt,
befinden sich einige sehr schöne Badean-
lagen wie der Mythenquai, das Jugend-
stilbad am Utoquai und das Strandbad
Tiefenbrunnen. Aber auch entlang der
Flüsse Limmat und Sihl finden Wasser-
ratten paradiesische Möglichkeiten: Ro-
mantische Badeanstalten aus dem spä-
ten 19. Jahrhundert wie die legendäre
Frauenbadi am Stadthausquai oder die
Männerbadi Schanzengraben sind wahre
Wasseroasen und verwandeln sich oben-
drein am Abend in angesagte Outdoor-
Bars. So wird aus der Frauenbadi die
Barfussbar (s. S. 55), in der neben Bier
und Cocktails mitten im Fluss auch Klein-
kunst geboten wird, und aus der Män-
nerbadeanstalt die Rimini Bar (s. S. 56).
Sympathisch, dass sich beim abendlichen
Barbetrieb am Wasser die Geschlechter
mischen dürfen.
Auch an den Flussbädern Oberer Let-
ten und Unterer Letten (s. S. 206) werden
sportliche mit gastronomischen Aktivitä-
ten verbunden und wer an einem Som-
mertag erst am Seestrand war und sich
abends in einer der Flussbars vergnügt
hat, dem fällt zu Zürich gewiss nicht mehr
„Banken und Franken“ ein, sondern Spaß
und Lebenskunst. Neben den See- und
Flussbädern bietet Zürich auch abseits sei-
ner Naturgewässer Gelegenheit zur Ab-
kühlung. Der prominenteste Ort dafür ist
das wunderschöne und weitläufige Frei-
bad Letzigraben, das kein Geringerer als
Max Frisch entworfen hat.
Dank höchster Qualität kann man in
Zürich nicht nur im Wasser schwimmen,
auch als Brunnenstadt begeistert Zürich
seine Gäste. Mit rund 1200 Brunnen,
aus denen Trinkwasser sprudelt, weist
die Stadt die höchste Brunnendichte Eu-
ropas auf. Vor allem in der Altstadt trifft
der Besucher immer wieder auf willkom-
mene Möglichkeiten, die Trinkflasche für
den nächsten Streifzug kostenlos zu füllen.
Und dann könnte man weiter flanieren am
Limmatquai oder den Seefeldquai entlang
bis zur nächsten Haltestelle des Wasserta-
xis, das in den Sommermonaten den nörd-
lichen Zürichsee und die Limmat befährt.
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