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eingeweiht. Im Gegensatz zum heuti-
gen seriösen Sprechtheater traten in
dem Amüsiertempel damals Schlangen-
tänzerinnen und Fakire auf. Als „Pfauen-
bühne“ errang man erst ab den späten
1930er-Jahren internationalen Ruhm, da
Zürich zum Ziel vieler emigrierter Schau-
spieler und Regisseure mit großem Re-
nommee wurde.
Während man in den Theatern der
Nachbarländer nur noch dem Faschis-
mus huldigen durfte, entwickelte sich
das Zürcher Schauspielhaus rasch zu ei-
nem Sammelbecken des Widerstands.
Mitte des 20. Jahrhunderts fanden an
dieser Stelle zahlreiche Uraufführungen
weltberühmter Stücke statt, so Bertolt
Brechts „Herr Puntila und sein Knecht
Matti“, „Mutter Courage und ihre Kin-
der“, „Leben des Galilei“, „Der gute
Mensch von Sezuan“ und Carl Zuckmay-
ers „Des Teufels General“. Als Hausau-
toren des Theaters etablierten sich Max
Frisch („Andorra“, „Biedermann und die
Brandstifter“) und Friedrich Dürrenmatt
(„Der Besuch der alten Dame“, „Der Mit-
macher“). In seiner jüngeren Geschichte
war das Haus - unter der Leitung Chris-
toph Marthalers - zweimal Theater des
Jahres (2002 und 2003).
µ Zeltweg 5, Tel. 044 2587070,
www.schauspielhaus.ch, Tram 3, 5, 8, 9,
Station: Kunsthaus
Ð baHnHof staDelHofen * [m8]
Zu den wenigen modernen Bauten in
Zürichs historisch intakter und homoge-
ner Innenstadt zählt der Bahnhof Stadel-
hofen. Hier hat der spanische Architekt
Santiago Calatrava 1990 ein altes Bahn-
hofsgebäude auf kühne und äußerst
sehenswerte Weise neu interpretiert.
Anstatt das spätklassizistische Stations-
gebäude aus dem Jahr 1884 abzureißen,
integrierte Calatrava den Bau in sein
Konzept und beließ die Schalterhalle.
Die futuristisch anmutende For-
mensprache des Architekten offenbart
sich erst, wenn man sich den Bahn-
steig und die Gleisanlagen mit ihren Be-
ton- und Stahl-Konstruktionen betrach-
tet und auch den unterirdischen Bereich
nicht auslässt. Im Untergeschoss erwar-
ten den Besucher zahlreiche Geschäfte
in einer Einkaufpassage, die 365 Tage
im Jahr geöffnet und ebenso reizvoll dy-
namisch gestaltet ist wie die oberirdi-
schen Elemente.
Wie bei anderen Projekten Calatravas
wurde der Baumeister auch hier von or-
ganischen Formen inspiriert. Obwohl
man nur Stahl und Stein sieht, wirkt die
gesamte Anlage auf magische Art leben-
dig. Wen die Architektur gar nicht an-
spricht, der kann vom Bahnhof Stadel-
hofen rasch und kurz getaktet das Weite
suchen - die Station zählt zu den Knoten-
punkten des Zürcher S-Bahn-Systems.
µ Tram 11, 15, Station: Stadelhofen
R192 [M8] outback lodge, Stadelhofer-
str. 18, Tel. 044 2521575,
www.outback-lodge.ch, Mo.-Do. 10-
1 Uhr, Fr. 10-2 Uhr, Sa. 11-2 Uhr, So.
11-24 Uhr, Tram 11, 15, Station:
Bahnhof Stadelhofen. Krokodilfleisch,
Känguruwurst oder emu- und Strau-
ßensteak - wer lust auf exotisches
hat, sollte die australische Outback
lodge nicht verpassen. Sowohl Heim-
weh-australier wie auch australien-
freunde fühlen sich hier bei aussie-Bier
ein bisschen wie im Paradies.
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