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Baur au Lac
Bauschänzli
Über einen schmalen Steg vom Stadt-
hausquai erreicht man die alte Schanze
an der Quaibrücke, die als Bastion gegen
angriffe von der Seeseite 1660 in den Zü-
richsee gebaut wurde. Heute ist das kas-
tanienbaumbewachsene Schänzli von
Mai bis September ein belebter großer
biergarten (Stadthausquai 2, Mai-
Sept. tgl. 11-23 Uhr). im vorderen Teil
holt man sich im Selbstbedienungsbe-
reich Getränke und Bier an der Theke
und sucht sich seinen Platz unter den
Schatten spendenden Bäumen oder in
der Sonne. im hinteren Teil warten weiß
gedeckte Tische und eine freundliche
Bedienung auf Gäste.
Die aussicht ist in beiden Teilen herr-
lich, man blickt auf den gegenüberlie-
genden limmatquai oder die Quaibrücke
und schaut den Schwänen und enten bei
der Futtersuche zu. Jeden Sonntag finden
zudem in der Zeit von 11-13 Uhr früh-
schoppen- bzw. sonntagskonzerte statt,
bisweilen mit richtig guter Jazzmusik.
livemusik gibt es außerdem in der Zeit
von 15 bis 17 Uhr und 19.15 bis 22.30
Uhr. auskunft zu den jeweiligen Konzer-
ten erhält man ab 9 Uhr unter
Tel. 044 2124919.
im Dezember schlägt Zirkus Conelli auf
dem Bauschänzli sein riesiges Zelt auf
und bietet mit der prächtigen Beleuch-
tung einen kleinen Weihnachtszauber.
„Das Ameublement ist durchweg fürstlich,
vom Geringsten bis zum Grössten ist alles
übereinstimmend, geschmackvoll, reich
und zweckmässig. Unmittelbar vor dem
Hause liegt der prächtige Garten mit sei-
nen duftenden Blumen, den herrlichen Al-
leen, einem am äußersten Ende derselben,
am See reizend gelegenen Pavillon und ei-
nem am Abfluss des Sees guteingerichte-
ten Seebadhause.“ Derart schwärmte im
Jahre 1854 der Korrespondent der Leip-
ziger „Illustrierte(n) Zeitung“ unter der
Überschrift „Die Verschönerung von Zü-
rich“ von einem der damals wie heute
eindrucksvollsten Hotels in Zürich, dem
Baur au Lac.
Häuser wie das Baur au Lac gehören
nicht nur zur Spitze der Hotellerie, sie
gewähren zugleich einen Blick in die Ge-
schichte der touristischen Erschließung
der Schweiz und in vielfältige kulturhis-
torische Zusammenhänge. Vor dem Hin-
tergrund großer gesellschaftlicher Verän-
derungen zeigt sich hier der Wert des Be-
wahrens von Traditionen.
Im Jahr 1844 beging das geschichts-
trächtige Haus des österreichischen Hote-
liers Johannes Baur seine Eröffnung. Es
war nach dem feinen Baur en Ville am Pa-
radeplatz bereits das zweite Hotel Baurs in
der Stadt. Zur Überraschung der Öffent-
lichkeit hatte der Hotelpionier das „au
Lac“, wie der Name schon sagt, direkt
an den See gestellt mit freiem Blick auf
die Berge. Üblicherweise war damals der
Standort von Nobelherbergen die Stadt,
das heißt das Zentrum der Stadt. Doch
Baur hatte die touristische Entwicklung
des 19. und frühen 20. Jh. vorausgese-
promenade mit Alleen, Wiesen und Parks
zu errichten.
So entstand zwischen Bahnhofstrasse
und Zürichsee der nach Bürkli benann-
te Platz. Der mächtige, im Monumental-
stil entworfene „Stierbändiger-Brunnen“,
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