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chen geradeaus mit und steigt dann wieder aus. Aber auch
das muss „sicher“ wirken, der Gringo den Eindruck vermit-
teln, dass er sich bombensicher auskennt. Also, an einer
markanten Kreuzung kurz „Parada“ sagen (Anhalten), ei-
nen kleinen Schein kommentarlos nach vorne geben, aber
niemals nach dem Preis fragen! Auf diese Weise werden
bis zu acht Personen transportiert, doch, doch, das geht,
fünf sitzen hinten, drei vorne, neben dem Fahrer wohlge-
merkt!
Ist der Público aber leer, der Gringo also der Erste, der
einsteigt, aufpassen! Viele Taxifahrer versuchen dann oft-
mals, dem Ausländer eine „Carrera“ anzudrehen. Eine
Carrera bedeutet, dass der Fahrgast das Taxi für sich allein
hat und keine anderen Gäste zusteigen können. Dadurch
schnellt der Preis natürlich in die Höhe.
Wer also ein Sammeltaxi benutzen will, sollte sich schon
genügend im Straßensystem auskennen. Am besten stellt
man sich zu einer schon wartenden Gruppe und schließt
sich dieser an. Wer's probieren will: Sammeltaxi heranwin-
ken, „Derecho?“ fragen, sich auf keinerlei Diskussion einlas-
sen, einsteigen, dem Fahrer gleich zehn Pesos in die Hand
drücken und genau wissen, wann man aussteigen muss.
Guaguas
Auf den gleichen Routen wie die Sammeltaxen fahren
nämlich auch noch Busse und vor allem Guaguas. Letztere
sind Kleinbusse, manchmal noch VW-Busse, meist aber
kleine japanische Modelle, die auf mehr oder weniger fes-
ten Routen durch die Stadt zirkulieren. Es gibt Tausende,
ja, wahrscheinlich sogar Zehntausende.
Die Guaguas zirkulieren ebenfalls auf den großen Stra-
ßen und halten auch auf Handzeichen. Der Fahrer deutet
immer an, was Sache ist. Lässt er lässig seine linke Hand
aus dem geöffneten Fenster kreisen, bedeutet es, dass er
geradeaus fährt - das machen praktisch alle. Gleichzeitig
deutet er mit den Fingern an, wieviele freie Plätze er noch
hat, es sind immer drei. Hier werden immer so viele Leute
hineingequetscht, wie es gerade noch geht. Ist der Bus
randvoll, hängen sich weitere Fahrgäste an die Öffnung der
Schiebetür, so kommen schnell 25-30 Fahrgäste in einem
VW-Bus zusammen! Der wichtigste Mann einer Guagua
aber ist der Cobrador, mit Kassierer wäre seine Funktion
nur unzureichend übersetzt. Er hängt immer lässig aus dem
Bus gelehnt, schreit das Fahrziel heraus, das ein Gringo so-
wieso nicht kennt, animiert Zögerliche, ausgerechnet in
„seinen“ Bus einzusteigen, platziert und, falls nötig, grup-
piert Fahrgäste um. Alle folgen brav seinen Anweisungen,
dafür erfüllt er auch schon mal Sonderwünsche („Hol mir
mal eben 'ne Kokosnuss.“). Er gibt dem Fahrer, der bei ei-
nem vollen Bus natürlich nichts sehen kann, die notwendi-
gen Befehle: „Weiterfahren“ oder „Parada“ („Halt an“)
oder auch „Aguanta“ („Warte noch ein wenig“). Kurzes
 
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