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CATACUMBA
Lagoa ist eins der wenigen Viertel Rios, das nicht an eine Favela grenzt. Das war nicht
immer so, denn einst befand sich an der Stelle des Parque da Catacumba ein Slum,
der zu seinen Spitzenzeiten in den 1960er-Jahren mehr als 10 000 Bewohner hatte.
Historischen Dokumenten zufolge gehörte das Areal im 19. Jh. einer wohlhabenden
Grundbesitzerin. Nach ihrem Tod überließ sie das Land ihren Sklaven, die ersten
Bauvorhaben wurden aber erst in den 1930er-Jahren realisiert. Ehemalige Favela-
Bewohner berichten, dass der Name Catacumba (Katakombe) noch älter ist als die
Favela: Einst soll die indigene Bevölkerung hier ihre Toten bestattet haben, man hat
allerdings nie Überreste gefunden.
Francisco Negrão de Lima zwang die favelados (Slumbewohner) 1970, das Feld zu
räumen, denn der von ihnen „besetzte“ Boden war aus kommerzieller Sicht Gold
wert. Ihre Häuser wurden abgerissen. Die obdachlos gewordenen Menschen gründe-
ten daraufhin den Complexo da Maré, eine Favela nahe dem Flughafen, die später
wegen der hohen Mordrate als „Gazastreifen“ verschrien war.
Catacumba wurde derweil wieder aufgeforstet und in einen öffentlichen Park um-
gewandelt. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt Mirante do Sacopã sind noch Spuren
aus seiner Vergangenheit als Favela zu sehen.
raum von 60 Jahren gesammelt hat: 1100
Stücke (Gemälde, Skulpturen, Silber, Mö-
bel, Teppiche etc.) aus dem alten Ägypten,
aus Griechenland und China spiegeln Evas
vielfältige Interessen wider.
Läden spielen Livemusik) und im Parque
do Cantagalo am Ostufer. Auch in Gávea
befinden sich ein paar Restaurants und
Bars an der Praça Santos Dumont. In
Jardim Botânico macht man sich am
besten zur Rua J. J. Seabra oder Rua Pa-
che co Leão auf.
PARQUE DA CATACUMBA PARK
(Karte S. 242 f.; % 2247-9949; www.parquedaca
tacumba.com.br; Av Epitácio Pessoa; h Di-So
8-17 Uhr) Am Rand des Sees (auf der anderen
Seite der viel befahrenen Straße) erstreckt
sich ein Park mit Skulpturengarten. Seit
2010 werden außerdem ein paar Abenteuer-
aktivitäten angeboten: Es gibt eine 7 m hohe
Kletterwand (20 R$), eine Zipline (20 R$),
Abseilen an einer Felswand (100 R$) und
Baumkronenpfade (30 R$). Betreut wird al-
les von Lagoa Aventuras. Wer kein Geld aus-
geben möchte, kann eine Runde durch den
Park spazieren und den steilen Weg (15 Min.)
zum Mirante do Sacopã (Karte S. 242 f.) er-
klimmen, der auf einer Höhe von 130 m ei-
nen tollen Blick auf Lagoa gewährt (hier
beginnt auch das Abseilen).
5 Gávea
BRASEIRO DA GÁVEA BRASILIANISCH $$
(Karte S. 242 f.; % 2239-7494; www.braseiroda
gavea.com.br; Praça Santos Dumont 116, Gávea;
Hauptgerichte für 2 Pers. 62-90 R$; h So-Do 12-
1, Fr & Sa bis 3 Uhr) Unter freiem Himmel
tischt dieser Familienbetrieb riesige Portio-
nen seiner beliebten linguiça (Wurst), pi-
canha (Rumpsteak) und galetos (gegrilltes
Huhn) auf. An den Wochenenden ist die
Luft von Stimmengewirr und dem Aroma
von frisch gezapftem chope (Bier vom Fass)
erfüllt. Zu späterer Stunde übernimmt ein
jüngeres Publikum das Ruder und feiert bis
tief in die Nacht.
5 ESSEN
Die beliebtesten Anlaufstellen sind
die Open-Air-Restaurants rund um die
friedliche Lagoa Rodrigo de Freitas.
An warmen Abenden ist die Luft von
Musik erfüllt, man sitzt an Tischen bei-
sammen, trinkt und genießt den Blick
aufs Wasser. Der meiste Trubel herrscht
im Parque dos Patins am Westufer (viele
00 (ZERO ZERO) MODERN $$
(Karte S. 242 f.; % 2540-8041; Av Padre Leonel
Franca 240, Planetário da Gávea, Gávea; Hauptge-
richte 20-50 R$; h Mi-So 19.30-1 Uhr) Im Pla-
netarium serviert das 00 (Zero Zero), eine
schicke Restaurant-Lounge, erstklassige
Bistrogerichte. Am besten schmecken die
Filet-Mignon-Sandwiches mit Gruyère, die
Ravioli mit Mozzarella und Pesto oder cevi-
che und Sushi auf der Veranda draußen.
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