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gasthaus „Zum kelch“ (restaurace u kalIcha) -
stammkneIpe der lIterarIschen fIgur schweJk
„Bis der Krieg vorbei sein wird, so
komm mich besuchen. Du findest mich
jeden Abend ab sechs Uhr beim ,Kelch'“,
sagt Schwejk zu seinem Kumpan Wo-
ditschka. „Na Bojišti, komm lieber um
halb sieben, wenn ich mich irgendwo
verspäten möchte“, ruft Schwejk ihm
hinterher. Diese Abschiedsszene aus
dem satirischen Kultroman „Die Aben-
teuer des braven Soldaten Schwejk“ ist
bekannt. Das Gasthaus „Zum Kelch“ in
Na Bojišti 14 war eines der Stammloka-
le des Autors, des tschechischen Schrift-
stellers Jaroslav Hašek. Anfang 1915
wurde der damals 32-Jährige, autori-
tätsfeindliche und trinkfeste Bohemien,
der sich bislang durch Schreiben klei-
ner Geschichten über Wasser hielt, auf
der Prager Schützeninsel für das Mili-
tär gemustert. Er lief bald zu den Rus-
sen über und meldete sich zur Tsche-
chischen Legion, die gegen Österreich
kämpfte. Hašek trat 1918 der Kommu-
nistischen Partei bei und wurde Leiter
einer tschechischen Agitationsgruppe
der Roten Armee. Nach seiner Rückkehr
nach Prag kehrte der Lebemann zu sei-
nen alten Gewohnheiten zurück, ver-
brachte die Tage trinkend in Lokalen,
was letztendlich zu seinem frühzeitigen
Tod im Januar 1923 führte. Im Gast-
haus „Zum Kelch“ boomt der Schwejk-
Tourismus. Busweise werden Touristen
durchgeschleust, vom Charme der Ge-
schichte Schwejks bleibt nicht viel üb-
rig. Übrigens, im Roman hat Schwejk
sein Versprechen gehalten: Er war nach
dem Krieg da (s. a. S. 24).
Fenstersturzes: Am Morgen des 30.
Juli 1419 versammelte sich die Hus-
sitengemeinde in der Maria-Schnee-
Kirche zur Predigt ihres Anführers Jan
Želivský. Die Menge stürmte danach
das Rathaus und warf die Ratsher-
ren aus den Fenstern. Legenden ran-
ken sich um das Fausthaus (Faustův
dům, Nr. 40) am Südrand des Platzes,
in dem Ende des 16. Jh. der englische
Alchimist Edward Kelly, der für Kaiser
Rudolf II. Gold herzustellen versuch-
te, wohnte. Bei der Rekonstruktion
wurden die Skelette von sieben ein-
gemauerten Katzen gefunden.
µ Rathaus: Karlovo nám. 23, Metro B:
Karlovo náměstí oder Straßenbahn Nr. 4,
6, 10, 22, 23, Tel. 224948229,
info@novomestskaradnice.cz,
www.novomestskaradnice.cz,
22. April-30. Sept. Di.-So. 10-18 Uhr.
Æ emmaus-Kloster
(Klášter emauzy) *
[h10]
Seine ungewöhnliche Dachkonstruk-
tion sticht in der Vyšehradská Stra-
ße sofort ins Auge: Statt der Kirchen-
türme ragen zwei asymmetrische Flü-
gel aus weißem Beton in den Himmel.
Frantisek Černý entschied 1964 mit
diesem Entwurf den öffentlichen Ar-
chitektenwettbewerb. Das Kloster
der slawischen Benediktiner sollte
mit Einwilligung von Papst Clemens
IV. die altslawische Liturgie in Prag
Am Karlsplatz
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