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Fahrtechniken
ter ab. Erdpisten sind bei Trockenheit
zwar staubig, aber einfach zu befahren.
Bei Nässe weicht die Erde auf, die Piste
verschlammt und wird schmierig. Dann
sind grobstollige Geländereifen von
Vorteil. Ihr Profil reinigt sich beim Fah-
ren von selbst und setzt sich nicht mit
Erde oder Lehm zu. Mit feiner profilier-
ten und breiten Straßenreifen fährt man
wie auf Slicks; die Reifen können kaum
mehr Kraft für den Vortrieb übertragen
und verlieren ihre Seitenführung.
Weichsandgebiete durchfährt man
zügig mit Allradantrieb im 2. Gang der
Straßenübersetzung. Bei einer Ge-
schwindigkeit von 30 bis 40 km/h hat
das Fahrzeug genügend Kraft und
Schwung, um auch durch tiefen Sand
zu kommen. Sand erfordert enorm viel
Motorleistung. Sandbleche, die in der
Sahara unverzichtbar sind, kann man
auf einer Islandreise aber getrost zu
Hause lassen.
In steinigem Gelände, in dem große
Felsbrocken überklettert werden müs-
sen, muss man bei zugeschaltetem All-
radantrieb und eingelegtem Reduzier-
getriebe stellenweise so langsam wie
möglich fahren. Große Brocken, denen
man auf einer schmalen Piste nicht aus-
weichen kann, überfährt man ganz
langsam mit den Rädern einer Wagen-
seite. Über hohe Stufen fährt man
ebenfalls so langsam wie möglich.
Typisch für die isländischen Hoch-
landpisten sind Flussdurchfahrten. Fur-
ten sind immer potenzielle Gefahren-
punkte. Hier können Nachlässigkeiten
und Draufgängertum schnell das Ende
Gut unterhaltene Pisten mit einem fes-
ten Belag aus Lavagries oder feinem
Schotter lassen sich ohne zugeschal-
teten Allradantrieb zügig mit 50 bis
60 km/h befahren, manche Strecken er-
lauben sogar 80 km/h. Auf allen Pisten
sollte man stets konzentriert und vo-
rausschauend fahren; kommt ein Fahr-
zeug entgegen, reduziert man seine
Geschwindigkeit, um nicht unnötig vie-
le Steine aufzuwirbeln. Der Zustand
von weniger häufig befahrenen Hoch-
landpisten kann sich ohne Vorankündi-
gung ändern: Tief ausgespülte Längs-
und Querrinnen, Schlaglöcher, weicher
Sand, tiefe Pfützen, Schlamm, scharf-
kantige Lava mit hohen Stufen und
kopfgroße Gesteinsbrocken auf der Pis-
te sind normal.
Auf einigen Strecken weist die Fahr-
bahn waschbrettartige, quer über die
Piste verlaufende Rillen auf. Bei allzu
langsamer Fahrt wird das Fahrzeug
ordentlich durchgerüttelt. Auf diesen
„Wellblechpisten“ fährt man besser et-
was schneller und schaltet den Allrad-
antrieb zu bzw. sperrt bei Fahrzeugen
mit permanentem Allradantrieb das
Zentraldifferenzial. Bei 50, 60 km/h fe-
dern die Räder nicht mehr voll in jedes
Wellental ein - der Wagen „schwebt“
über die Unebenheiten und die Fahrt
verläuft ruhiger. Bei höherer Geschwin-
digkeit kann das Fahrzeug leicht seitlich
ausbrechen, weshalb auf Wellblechpis-
ten Geschwindigkeiten über 60 km/h
vermieden werden sollten.
Die Befahrbarkeit der Hochlandpis-
ten hängt auch entscheidend vom Wet-
Tiefe Furt in der Eldgjá
 
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