Reykjavík - Island Faroer-Inseln - page 411

Auf der Straße 85 erreicht man bei
Daðastaðir die Küste des Öxafjörður.
Zuvor kann man sich von einem Aus-
sichtsberg bei Núpur einen guten
Überblick über das große Delta der Jö-
kulsá verschaffen. Entlang der Küste ge-
langen wir weiter nach Kópasker. Die
120 Einwohner dieses Fischerdorfes le-
ben überwiegend vom Garnelenfang.
Hier gibt es eine Tankstelle mit Cafete-
ria, ein Postamt und eine Bank, einen
Zeltplatz und ein Heimatmuseum. Die
Spuren eines Erdbebens aus dem Jahr
1976 sind an einigen Häusern des Or-
tes noch heute zu sehen.
Wir fahren weiter nach Norden. Im
Osten erstreckt sich der lang gezoge-
ne, 200 m hohe Bergrücken Leirhafnar-
fjöll. Er begrenzt die flache Sléttuheiði
in der Mitte der Halbinsel. Diese Ebene
wird von Norden nach Süden vom
Blikalónsdalur durchzogen. Nur Rei-
terwege führen durch diese Region.
Beim 205 m hohen Berg Gefla - vom
Gipfel hat man eine herrliche Aussicht
über den Fjord und die Sléttuheiði -
zweigen zwei Stichstraßen zur Küste
ab; insbesondere die nördliche ist emp-
fehlenswert. Sie führt an zwei Bergseen
vorbei zu einer Bucht mit einer sehens-
werten Küste östlich des Leuchtturms
am Rauðinupur, einem einzeln stehen-
den, 73 m hohen Fels aus roter Lava.
Die Straße 85 durchquert nun die
Halbinsel. Bei der Bucht Sigurðarstaða-
vík erreicht sie erneut die Küste. An der
Nordostspitze der Bucht liegt Rifstan-
gi. Nach neuesten Vermessungen ist
dies der nördlichste Punkt des isländi-
schen Festlands, nur etwa 3 km südlich
des Polarkreises. In Hraunhafnartangi

markiert ein Leuchtturm die Land-
spitze.
Entlang des Meeres fahren wir durch
eine Landschaft mit vielen kleinen
Buchten gen Süden. Im Westen wird
die Straße von zahlreichen Seen ge-
säumt, die inmitten einer ausgedehnten
Moorlandschaft liegen. Der nächste
größere Ort ist Raufarhöfn, mit knapp
250 Einwohnern das nördlichste Dorf
Islands. Früher war der Ort einmal ein
Zentrum der Heringsfischerei und der
Fischverarbeitung. Heute muss man
selbst die Angel auswerfen; im Fluss
Delðará beißen Lachse an, in den na-
hen Seen Forellen. Die Angellizenz er-
hält man im Hotel (s. u.). Übernachten
kann man außerdem in einem Gäste-
haus oder auf dem Campingplatz
(s. u.). Auch ein Schwimmbad gibt es
hier.
Im Süden liegen die Seen Deildar-
vatn, Þernuvatn und Viðarvatn neben
der Straße. Die Rundfahrt um die Halb-
insel Melrakkaslétta endet 30 km süd-
lich von Raufarhöfn beim Viðarvatn.
Hier mündet die Straße 867 in die 85
ein, die im Süden der Halbinsel direkt
vom Öxarfjörður über die Öxarfjarðar-
heiði verläuft (38 km).
Hotel Norðurljós, 675 Raufarhöfn, Aðal-
braut 2, Tel. [phone], Fax [phone], hotel
[e-mail]; Restaurant, ganzjährig
geöffnet, Angel- und Jagdlizenzen, Kajak-
und Kanufahrten; Tourist-Info.
Jugendherberge Kópasker, Akurgerði 7,
Kópasker, Tel. [phone] und 8612314, Fax
4652120, [e-mail].
Kópasker Campingplatz, Austurtröð 4,
670 Kópasker, Tel. [phone] und 4652188.
Raufarhöfn Campingplatz, beim Schwimm-
bad, Skólabraut, 675 Raufarhöfn, Tel. 465
1144; geöffnet 1.6.-31.8.