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Beim Parkwächter am Eingang des Zelt-
platzes von Ásbyrgi erhält man eine
Broschüre, in der einige Wanderungen
beschrieben werden. Ásbyrgi ist be-
kannt wegen seiner eindrucksvollen
Felsformationen. Von diesen Steilwän-
den hat Ásbyrgi, die „Asenburg“, ihren
Namen. Gleich einer Burg erheben sich
die Felsen bis zu 100 m hoch und bie-
ten ideal geschützte Brutplätze für Vö-
gel. Das nützt auch der seltene Eis-
sturmtaucher, der hier vorkommt. Zwi-
schen den Felsen erstreckt sich eine
6 km lange und einige hundert Meter
breite Ebene, die mit Birken und Gras
bewachsen ist. Der Felsen Eyan ist
90 m hoch, er teilt die hufeisenförmige
Schlucht. Man kann ihn vom Camping-
platz aus auf einem unmarkierten, aber
gut ausgetretenen Pfad besteigen, der
auch in der Broschüre eingezeichnet
ist. Von dem Felsen hat man die beste
Übersicht über die Schlucht Ásbyrgi.
Die Sage erklärt ihre Entstehung folgen-
dermaßen: Ásbyrgi sei der Hufabdruck
von Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir.
Geologisch betrachtet ist Ásbyrgi der
Überrest eines alten, gewaltigen Was-
serfalls der Jökulsá á Fjöllum, die hier
einmal direkt ins Meer stürzte. Ur-
sprünglich bildeten sich auf beiden Sei-
ten des Felsens Eyan zwei Wasserfälle
aus, deren Fallkanten sich mit der Zeit
durch Erosion flussaufwärts verlagerten.
Schließlich vereinigten sich die beiden
Wasserfälle zu einem einzigen großen
Wasserfall und ließen die hufeisenför-
mige Schlucht entstehen. Tektonisch
bedingt hat sich das Flussbett der Jökul-
sá á Fjöllum nach Osten verlagert, und
der Wasserfall verschwand.
Von Ásbyrgi kann man entlang der
Westseite der Jökulsá á Fjöllum zurück
zur Ringstraße fahren (53 km). Die Pis-
te F 862 verläuft zunächst von Ásbyrgi
durch die Ásheiði ins Vesturdalur
(13 km), wo es einen einfachen Cam-
pingplatz gibt (Jökulsárgljúfur Vestur-
dalur, Haltepunkt des Überland-Linien-
busses). Bis dorthin ist die Piste ausge-
baut und mit Pkw befahrbar. Vom Cam-
pingplatz lohnt sich eine Wanderung
zum Felsen Trollið und zur Jökulsá á
Fjöllum. Der Wanderweg (1 Std.) ist
vorbildlich angelegt, um den Besucher-
strom zu kanalisieren, und beschildert.
Andere Wanderwege führen zurück
nach Ásbyrgi oder entlang der Jökulsá
á Fjöllum zum Dettifoss und zum
Mývatn (mehrtägige Wanderung).
Ganz in der Nähe des Campingplat-
zes stehen die Reste einer gezackten
Kraterreihe aus rötlichem Rhyolith, die
Rauðhólar, die den Wassermassen der
Jökulsá á Fjöllum zu trotzen vermoch-
ten. Etwas weiter südlich erheben sich
zwei einzelne Felsen, Karl og Kerling,
der „Mann und das Weib“. Die Hljóða-
klettar, die „Echofelsen“, stehen am En-
de der Straße 862. Diese auffallende
Jökulsa á Fjöllum beim Vigabergsfoss
 
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