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feld Svelgsáhraun. Unmittelbar dahinter
erhebt sich der vielfarbige Liparitberg
Drápuhlíðarfjall. Weiter umfährt man
den Álftafjörður. Er ist benannt nach
den Singschwänen (isl. álft = Sing-
schwan), die hier den Sommer verbrin-
gen, wenn sie noch nicht geschlechts-
reif sind. Man blickt vom Álftafjörður
auf die hohen Berge im Landesinnern.
Der höchste von ihnen ist der Rauða-
melsfjall. Die Inseln des Breiðafjörður
bilden eine malerische Kulisse für die
Kirche in Narfeyri, die aus dem 19.
Jahrhundert stammt. Sie befindet sich
am Fuße des steilen Eyrarfjall. Bei Brei-
ðabólsstaður steht eine Kirche inmitten
von Krüppelbirken. Kurz vorher zweigt
eine Stichstraße zur Küste nach Dran-
gar ab. Hier soll Erik der Rote sein Un-
wesen getrieben haben. Wegen Tot-
schlags angeklagt, wurde er geächtet,
worauf er nach Grönland floh.
Wir sind nun an der Küste des
Hvammsfjörður angekommen. Man
nennt sie auch Skógarströnd, „Wald-
strand“. Im Fjord liegen viele kleine In-
seln. Auch die größte, die Insel Brokey,
ist nicht mehr bewohnt. Bei genauem
Hinsehen kann man bei Valshamar, wo
die Straße nahe an der Küste entlang-
führt, einen alten Trawler entdecken,
der im Sturm vor einer der kleinen In-
seln strandete.
Als nächstes passieren wir die Ab-
zweigung der Straße 55, die die Halbin-
sel Snæfellsnes von Nord nach Süd
durchquert. An den Seen Hólmláturs-
vötn vorbei gelangen wir ins Hörðu-
dalur. 2 km nach der Überquerung des
Flusses Dunká kommen wir an einer
Schlucht vorbei. Nach der Überque-
rung weiterer Flüsse, der Hörðudalsá
und der Miðá, mündet die Straße 54 in
Miðdalir in die Straße 60 ein. Diese
Straße führt in die Westfjorde. Wir fah-
ren auf ihr ein Stück nach Norden.
Nach 2 km zweigt rechts die Straße
586 ins Haukadalur ab. Hier lohnt sich
ein Abstecher. Hinter dem lang gezoge-
nen Haukadalsvatn liegt das Freilicht-
museum Eiríksstaðir. Mitte Juli findet
hier das Wikingerfestival Eiríkshátíð
statt. Seit dem Jahr 2000 wird in dem
nachgebauten Grassodenhaus aus der
Landnahmezeit die Lebensweise der
Wikinger und die Geschichte Eriks des
Roten (Eiríkur rauði) und dessen Sohnes
Leifur Eiríksson dargestellt. Erik der Rote
kam Mitte des 10. Jahrhunderts als Kind
mit seinem Vater aus Norwegen nach
Island. Später heiratete Erik Þjóðhildur
aus dem Haukadalur und errichtete
dort ein Gehöft. Hier wurden seine
Söhne Leifur und Þorsteinn geboren. Als
Erik mit seinem Nachbarn Streit hatte
und diesen erschlug, wurde er aus dem
Haukadalur vertrieben, aber nicht ange-
klagt. Er ließ sich dann auf der Insel Öx-
ney im Breiðafjörður nieder, wo er ein
neues Gehöft erbaute. Erik geriet aber
wieder in Streit mit seinen Nachbarn
und erschlug zwei von ihnen bei Dran-
gar in Skógarströnd. Diesmal wurde er
auf dem Thing schuldig gesprochen
und musste aus Island fliehen. Mit eini-
gen Freunden segelte er nach Westen
und entdeckte dabei Grönland. Im Jahr
986 siedelte er sich an der Westküste
der Insel an. Sein Sohn Leifur verbreite-
Personenbeförderung auf Flatey
 
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