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21 Jahren vermögend und erhielt
außerdem einen wichtigen Godentitel.
Er wurde Herrscher zweier Godentü-
mer. Damit nahm er auch am Alþing teil
und wurde dort Gesetzessprecher. Dies
war in der damaligen Zeit das wichtigs-
te Amt im Staat. Wegen seiner heraus-
ragenden Verdienste - er konnte unter
anderem einen Krieg zwischen Norwe-
gen und Island verhindern - wurde er
einige Jahre später ein zweites Mal in
dieses Amt berufen. Seine guten Kon-
takte zum norwegischen Königshof
brachten Snorri aber nicht nur Freunde,
da das Königshaus ihn bei Streitigkeiten
mit anderen Clans unterstützte. Durch
eine erneute Heirat, dieses Mal mit der
damals reichsten Frau der Insel, hatte er
finanziell endgültig ausgesorgt und
konnte sich vermehrt der Schriftstellerei
widmen. Er schrieb die Edda nieder und
verfasste ein Skaldenlehrbuch. Nach
einem seiner Besuche beim norwegi-
schen König kehrte Sturluson gegen
dessen Willen nach Island zurück. Der
König verlangte daraufhin, ihn nach
Norwegen zurückzubringen, notfalls
mit Gewalt. Von den Gefolgsleuten des
Königs wurde Snorri Sturluson 1241 in
Reykholt ermordet (siehe Route 6).
Kopien von Snorris Werken sind in
Reykholt ebenso zu sehen wie eine
Bronzestatue, ein Geschenk des nor-
wegischen Kronprinzen Olav. Eine Be-
sonderheit ist auch, dass Snorris Bade-
platz erhalten geblieben ist. Dabei
handelt es sich um das einzige noch
existierende Baudenkmal aus dem
frühen Mittelalter. Vor nicht allzu langer
Zeit entdeckte man außerdem, dass
der Badeplatz durch einen unterirdi-
schen Gang mit dem Wohnhaus ver-
bunden war.
In Reykholt steht bereits seit der frü-
hen Christianisierung eine Kirche. Die
heutige „alte“ Holzkirche wurde 1886-
1887 von Ingólfur Guðmundsson und
Árni Þorsteinsson erbaut. Seit 2001
gehört sie zum Isländischen Landesmu-
seum und wurde umfassend renoviert.
„Reykholtsmáldagi“ ist das älteste islän-
dische Kirchendokument, das im Origi-
nal erhalten ist. Der Pfarrer Finnur Jóns-
son verfasste eine mittelalterliche Kir-
chengeschichte Islands. 1996 wurde in
Reykholt eine neue Kirche gebaut, die
durch ihren schlanken, spitzen Kirch-
turm auffällt. Daran angebaut wurde
die Snorrastofa, Landesmuseum, Bi-
bliothek, nationales Kulturerbe und For-
schungszentrum für mittelalterliche Stu-
dien in einem (s. u.).
Tourist-Information i
Heimskringla-Besucherzentrum, in der
Snorrastofa, Tel. 4338000 und 8921490,
www.reykholt.is; Souvenir-Shop.
Unterkunft N
Fosshotel Reykholt, Tel. 4351260, Fax 435
1206, ganzjährig geöffnet; Restaurant, Einzel-,
Doppelzimmer und Suiten. Auf jedem Stock-
werk gibt es eine Ausstellung über die My-
thologie und die Sagas Islands. DZ ab 200
Euro (Sommer), 160 Euro (Winter); im Res-
taurant Gerichte 2000-3000 ISK.
Museum e
Snorrastofa, Tel. 4338000 und 8921490,
www.snorrastofa.is, geöffnet 1.6.-30.9. täg-
lich 10-18 Uhr, sonst Mo-Fr 10-17 Uhr. Das
Museum dokumentiert das Leben und die
Arbeit von Snorri Sturluson (1179-1241) und
anderer Persönlichkeiten aus Reykholt. Man
nimmt an, dass Snorri auf dem Friedhof bei
der alten Kirche beerdigt wurde, kennt den
 
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