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Route 1 C:
Von Grindavík
nach Þorlákshöfn (74 km)
längsten Tag eines Jahres sollen sich
hier die Anhänger dieser neuen isländi-
schen Glaubensrichtung zum kulti-
schen Tanz treffen. Beim Restaurant
Hafurbjörninn steht eine weitere Skulp-
tur des Künstlers; sie stellt den Meeres-
gott Ægir dar, wie er die Menschen mit
seinen Armen umschließt. Ein von Rag-
nar Kjartansson geschaffenes Denkmal
erinnert an die ertrunkenen Seeleute
des Orts.
Im ältesten Haus des Orts befindet
sich die Galerie Gestshús (Tiffany Glas-
kunst). Größter Anziehungspunkt für
Besucher ist das Isländische Salz-
fischmuseum (Saltfisksetur Íslands)
in der Hafnargata 12a. Auf 650 m² ist
die Geschichte der Salzfischindustrie
dokumentiert. In dem Gebäude befin-
den sich auch die Tourist-Info und eine
Cafeteria.
Etwas außerhalb im Norden von Grin-
davík, 15 km vom Flughafen entfernt an
der Straße 43, liegt die Blaue Lagune,
Bláa Lónið, am Fuß des Berges Þor-
bjarnarfell. Das Kraftwerk Svartsengi
fördert aus zwei Kilometern Tiefe mine-
ralhaltiges Wasser von 240 °C Tempe-
ratur. Es wird zum Beheizen der umlie-
genden Ortschaften und des Flugha-
fens genutzt. Außerdem erzeugt man
aus dem Wasserdampf Strom. Das
noch 70 °C heiße Wasser sammelt sich
in der Blauen Lagune. Es ist von Natur
aus angereichert mit Kieselerde, Salz
und Algen, die das Wasser graublau fär-
ben. Auf dem Grund des Sees befindet
sich teilweise feiner Muschelsand, teils
Grindavík und
die Blaue Lagune
XVIII,A2
Grindavík, eine Stadt mit bewegter
Vergangenheit, war bereits im Mittelal-
ter als Handelszentrum von Bedeutung.
1532 tobte ein Konkurrenzkampf zwi-
schen englischen Kaufleuten und de-
nen der Hanse, der „Krieg von Grinda-
vík“. Einheimische, deutsche und däni-
sche Kaufleute verbündeten sich gegen
die englischen Händler. Die Auseinan-
dersetzungen gipfelten in der Ermor-
dung eines Engländers. Mit ihrer Nie-
derlage mussten die Engländer ihre letz-
te Handelsniederlassung im Land auf-
geben. Kaufleute der Hanse traten an
ihre Stelle. 1627 fielen Piraten hier ein,
nahmen Dänen und Isländer gefangen
und kaperten zwei Handelsschiffe.
Heute ist es ruhiger geworden in
Grindavík, obwohl dies der größte Han-
delsort der Halbinsel ist. Der Hafen ist
für die Fischerei von großer Bedeutung.
Eine seltene Pflanze, die Kriechdistel
(Cirsium arvense), kommt im Ort vor;
der Sage nach wächst sie dort, wo
christliches zusammen mit heidnischem
Blut vergossen wurde. Rund um den
Hafen gruppieren sich die Häuser. Ein
Denkmal erinnert an die Familien er-
trunkener Fischer. Im Norden des 2700
Einwohner zählenden Orts liegt der
Park Sólarvé („Sonnenstätte“). Hier er-
richtete der Künstler Tryggvi Hansen, ein
Anhänger des Asenglaubens, eine heid-
nische Kultstätte aus Steinquadern. Am
Bad in der Blauen Lagune
 
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