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Vulkanismus konzentriert. Der Zentral-
graben spaltet die Insel in zwei Hälften.
Je weiter man sich nach Osten oder
Westen von dieser „Symmetrieachse
des Vulkanismus“ entfernt, desto älter
werden die Vulkane. Im Osten, Nord-
westen und Westen der Insel liegen bis
zu 200 km breite Hochebenen aus Ba-
salt. Diese Plateaubasalte werden durch
den Zentralgraben voneinander ge-
trennt.
Markante Vulkanberge prägen heute
die isländische Landschaft. Deren For-
men sind vielfältig und unterscheiden
sich deutlich.
vertretene Gestein ist bei den Vulkan-
ausbrüchen während der Eiszeit ent-
standen, wo die Eruptionen unter dem
Eis der Gletscher stattfanden. In den
darauf folgenden, kürzeren Zwischen-
eiszeiten haben sich erneut jüngere
graue Basalte gebildet.
Der Vulkanismus ist in Island bis
heute aktiv. Auch nach der Eiszeit (im
Holozän, Zeit seit 10.000 Jahren) gab
es große Vulkanausbrüche. Man hat er-
rechnet, dass in den zurückliegenden
15.000 Jahren allein aus dem Zentral-
graben 340 km³ Lava und 50 km³
Asche aus 200 neu entstandenen Vul-
kanen ausgetreten sind.
Der Ausbruch der Laki-Spalte 1783-
17 8 4 war die größte Naturkatastrophe
seit der Besiedlung Islands. Damals tra-
ten neben 12 km³ Lava, die sich über ei-
ne Fläche von 565 km² ausbreitete,
schätzungsweise 20 Millionen Tonnen
Kohlendioxid, 15 Millionen Tonnen
Schwefeldioxid und andere giftige Ga-
se aus. Der Vulkanausbruch verwüstete
große Flächen Weideland und vergifte-
te die Gewässer. Durch den Ausbruch
der Laki-Spalte und an seinen Folgen
starben 10.000 Isländer, knapp ein Vier-
tel der damaligen Bevölkerung; nahezu
80 % aller Schafe und Pferde sowie
50 % aller Rinder verendeten. Es folgten
schlimme Hungersnöte. Viele Isländer,
denen ihre Lebensgrundlage entzogen
worden war, wanderten nach Amerika
aus. Der Ausbruch der Laki-Spalte ist
der größte Vulkanausbruch, der in
schriftlicher Form überliefert ist: Pfarrer
Jon Steingrimsson aus Prestbakki berich-
tet, dass es in der Woche vor dem Aus-
bruch zahlreiche kleine Erdbeben gab.
Vulkanismus und Vulkantypen
Die Plateaubasalte sind die ältesten vul-
kanischen Gesteine in Island. Ihre Ent-
stehung fällt zusammen mit der der In-
sel im Tertiär (Zeit vor der Eiszeit, 20-1
Million Jahre), sie bedecken 50 % der
Landfläche. Das Gestein ist durch die
Erosion bereits stark abgetragen, die
Berge sind höchstens 1200 m hoch.
Trotzdem kann man noch gut die alten
Lavaströme erkennen, die von den ge-
waltigen urzeitlichen Vulkanen stam-
men. Der Vulkanismus in der breiten
Zone des Zentralgrabens ereignete sich
im Pleistozän (Zeit während der Eis-
zeit, 1 Million-10.000 Jahre). Das vul-
kanische Gestein im Zentralgraben be-
steht aus mehreren Schichten. Die
älteste Schicht aus körnigen grauen Ba-
salten findet man im Randbereich des
Zentralgrabens. Die Móberg-Schicht
besteht aus Palagonit, Brocken eines
gelblich-braunen, glasartigen Basalts.
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