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Das asoziale Netzwerk
Viele Menschen sind Stubenhocker, leben aber in einem Zustand der Selbsttäuschung. Äußere Um-
stände zwingen sie, sich widernatürlich zu verhalten, entweder um dem Partner zu gefallen, dem Ar-
beitgeberoderdenEltern.WennmaninseinemAlltagdavonabsieht,sichalsStubenhockerzuouten,
weilmanRepressalienfürchtet,solltemansichinseinerUmgebungnacheinerStubenhocker-Selbst-
hilfegruppe umsehen oder kurzerhand eine gründen.
EinesolcheGruppehatallerdingseinProblem:Sieistnichtleichtausfindigzumachen.Schließlich
hängenStubenhockererstensihrenLebensentwurfnichtandiegroßeGlockeundzweitenstreffensie
sich nur sehr unregelmäßig - dafür müsste man ja rausgehen!
Trotzdem: Umgeben Sie sich mit Gleichgesinnten, und sei es nur virtuell. Der Umgang mit ihnen
ist leicht - Stubenhocker sind nicht beleidigt, wenn man ihnen sagt, dass es jetzt genug Gesellschaft
war und sie gefälligst wieder nach Hause gehen sollen.
Stubenhocker erkennen
In freier Wildbahn werden Sie Stubenhocker leicht erkennen - vor allem daran, dass sie sich in jeder
Situation im Hintergrund halten. In S-Bahn und Bus verkriechen sie sich am liebsten hinter einem
Buch, oft haben sie zusätzlich Kopfhörer in den Ohren. Sie vermeiden Blickkontakt. Spricht man sie
direkt an, entfernen sie sich oft eilig.
Denken Sie an sich selbst - Sie verhalten sich wahrscheinlich auch so. Und das ist ja auch das
Angenehme an Stubenhockern: Sie machen in der Öffentlichkeit keinen Lärm, räumen immer hinter
sichaufundsindniemandemimWeg.SiewollengarnichtimMittelpunktstehen,imGegenteil.Und
sie verabscheuen nichts mehr als Small Talk.
Deswegen können Sie sich ruhig bemühen, mit anderen Stubenhockern in Kontakt zu kommen. In
der Gruppe sind Sie stark! Eine Ansammlung von Stubenhockern ist für extrovertierte Reisesüchtige
einGräuel,denntolleErlebnissevonWeltreiseninteressierendieseGruppenicht,sondernsorgennur
für amüsiertes Gekichere. Da Stubenhocker von Natur aus Gewohnheitstiere sind, sollten Sie wäh-
rend der Erledigung Ihrer Routine nach ihnen Ausschau halten. Wenn Sie immer an einem bestimm-
ten Tag zu einer bestimmten Zeit einkaufen gehen, werden Sie bald merken, dass das auch andere
tun. Das sind Seelenverwandte.
Mit etwas Glück ist der andere Stubenhocker so selbstsicher und souverän wie Sie. Dann erfasst er
instinktiv, dass es sich bei Ihnen um einen ähnlichen Geist handelt. Es ist kein Problem, einen lo-
ckeren,freundlichenundunverbindlichenKontaktaufzubauen.Niemandbemühtsichverkrampftum
Small Talk, und Sie beide verstehen sich blind.
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