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Internationale Reisen:
Die Welt ist echt genug
Es wäre unfair, aus den Gräueln eines bestimmten einzelnen Reiseziels abzuleiten, wie schrecklich
das entsprechende Land zur Gänze ist. Aber ein paar allgemeine Tipps für Fernreisen sollten Sie be-
achten:
Wenn Sie Ihr Reiseziel realistisch einschätzen wollen, reicht ein Blick auf die Homepage des Aus-
wärtigen Amtes. Dort finden Sie aktuelle Informationen über alle Länder dieser Welt, deren poli-
tischen Status und was die Leute dort wahrscheinlich über deutsche Touristen denken (bzw. wie
viel Erpressungsgeld man aus ihnen rausquetschen kann). FürReisesüchtige, die sich zum Ziel set-
zen, möglichst ferne und exotische Länder zu besuchen, ist diese Seite eine wichtige Anlaufstel-
le. Sie halten Ausschau nach Orten, an denen es WIRKLICH gefährlich ist, für Leib und Leben,
denn sie sehnen sich nach einer Herausforderung. Die versteckt sich hinter Formulierungen wie:
»Das Auswärtige Amt rät von Reisen in entlegene oder nicht hinreichend durch wirksame Polizei-
und Militärpräsenz gesicherte Gebiete ab«, »Reisende mit eigenem Fahrzeug werden auf erhöhte
Unfallgefahren hingewiesen, die von waghalsigen Überholmanövern, unbeleuchteten Fahrzeugen,
SandverwehungensowieStraßenundPistenüberquerendenKamelen,EselnundZiegenausgehen«
oder »Deutsch sprechende Ärzte sind nicht bekannt«. All das macht ein Ziel für Reisesüchtige erst
interessant. Aber nicht für Sie als Stubenhocker.
Bei internationalen Reisen ist der Grenzübertritt ein kitzliger Moment. Sei es mit dem Auto an
der Zollstation oder am Flughafen bei der Gesichtskontrolle. Natürlich möchten Sie möglichst pro-
blemlos durch dieses Prozedere kommen. Schauen Sie also so unschuldig drein, wie Sie können.
Aber bemühen Sie sich dabei nicht zu sehr - das macht verdächtig. Lächeln Sie nicht, und vermei-
denSievorallemjedeArtvonWitz.WennirgendwoamBodeneineLiniegezogenistundBewaff-
nete rumstehen, versichern Sie sich erst, dass Sie die Linie übertreten dürfen, ohne dass Sie gleich
von Kugeln durchsiebt werden. Achten Sie darauf, dass Sie tatsächlich nichts zu verzollen haben,
sonst wird es peinlich. Auch die Ausfuhr irgendwelcher einheimischen Kulturgüter will wohlüber-
legt sein. Einige Länder reagieren sogar auf eingepackte Steinchen vom Strand äußerst allergisch.
Sie als Stubenhocker sind da fein raus - Ihnen steht nicht der Sinn danach, auch noch Andenken
von einer Reise mit sich rumzuschleppen. Sie sind schon zufrieden, wenn Sie alle Extremitäten
wieder mit nach Hause bringen.
Auchdie lokalen Krankheiten sollten Sie mit einplanen. WennSie glauben, dassSie ineiner durch-
schnittlichen S-Bahn von Viren bombardiert werden, ist das nichts im Vergleich zu den originellen
Seuchen, die Sie sich im Ausland einfangen können. Ruckzuck werden Sie von etwas niederge-
streckt und finden sich im Fieberwahn in einem Krankenhausbett wieder (selten alleine). Es wer-
den Ihnen Körperteile abfaulen, derer Sie sich bislang nicht einmal bewusst waren! Ganze Horden
von Ärzten werden sich mit gezückten Messern über Sie beugen und streiten, wer amputieren darf!
So etwas ist doch nicht erstrebenswert. Nehmen Sie auf Auslandsreisen genug Vitamine, Desin-
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