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fentlicht (derzeit rund 30 Millionen), aber nicht verrät, wie viele
auch wieder lebend das Land verließen? Sagen wir es geradeheraus:
Das Reisen in Bayern ist eine Kunst, die erlernt sein will. Die fol-
genden Ausführungen mögen nicht bayerischen Reisenden dabei
helfen, sich mit sicherer Hölichkeit im Land des Löwen zu bewe-
gen - und es möglichst lebendig wieder zu verlassen.
Das Geheimnis bayerischer Gastfreundschaft -
Es war schon immer so
Lassen Sie uns zunächst an der Grundeinstellung arbeiten, mit der Sie
die grünen Landschaften mit den vielen Seen und Wäldern betreten.
Sie könnten versucht sein, zu vermuten, dass ein Land, das so sehr
vom Tourismus proitiert wie Bayern, seine Gäste besonders freudig
begrüßt. Dies ist ein Irrtum. Der Kabarettist Bruno Jonas, geboren
im niederbayerischen Passau, formuliert es mit betörender Klarheit:
»Gastfreundschaft gibt es nicht in Bayern.« Und Jonas begründet diese
These auch mit bestechender Logik: Der Bayer halte Gastfreundschaft
für unmenschlich. Denn letztlich könne man nur daheim glücklich
sein. Und weil der Bayer wolle, dass alle Menschen glücklich sind, sage
er zu dem Fremden, so hält es Bruno Jonas in seiner Gebrauchsanwei-
sung für Bayern fest: »Schau, daß du hoamkommst.«
Wer diese Theorie für eine abseitige Mindermeinung hält, beindet
sich übrigens auf dem Holzweg. Im Rahmen meiner wissenschaftli-
chen Feldforschungen fragte ich den aus dem oberbayerischen Gar-
misch-Partenkirchen stammenden Alpenkrimikönig Jörg Maurer,
aus welchen vielfältigen Gründen denn der Nicht-Bayer in Bayern
willkommen sei. Ohne nachzudenken konterte der Nachfahre ei-
nes Wilderers mit der Gegenfrage: »Ist er das?«
Tatsächlich muss man zur Kenntnis nehmen, dass der Bayer schon
immer lieber zu Hause war als anderswo. Bereits Aventinus schrieb
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