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Von Sauberkeit und Armut
Zu Gast in Indien
Von Gesa Borgeest
Schon vom Flugzeug aus sehe ich die prächtigen Hochhäuser
Mumbais neben dem engen Gewirr der Armenviertel, wie sich auf
den Straßen Fahrräder neben Geländewagen drängen, wie Taxifah-
rer in brauner Arbeitskleidung vor gläsernen Luxushotels warten.
Angekommen, schlägt mir Schwüle entgegen, der Geruch von Ab-
gasen, von feuchter Hitze und Samosas, Teigtaschen, die ein Mann
neben mir verkauft. Zum ersten Mal sehe ich die Farben der Saris,
höre den Singsang des Hindi, Gesichter, die ich nicht deuten kann,
Köpfe, die eigentümlich wackeln.
Ein Fahrer wartet auf mich - noch nie hat ein Fahrer auf mich
gewartet. Hier, am Flughafen, beginnt meine indische Reise. Zwei
Jahre lang werde ich das Mahindra United World College im Bun-
desstaat Maharashtra, fünf Autostunden entfernt von Mumbai,
besuchen. Eine Schule, auf der etwa zweihundert Jugendliche aus
mehr als achtzig Nationen gemeinsam ihr internationales Abitur
machen. Interkultureller könnte es kaum sein. Wir lernen zusam-
men und wir lernen viel. Und wir erleben, jeder für sich, ein Land,
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