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»Na, Mama sagt doch, dass du dauernd alles vergisst. Mülltüten
rausstellen, Omas Geburtstag, Aufräumen und so. Außerdem
bringst du doch immer alle Namen durcheinander.«
Im Range Rover herrschte sofort wieder allgemeine Erheiterung.
Vor allem Tim war in bester Stimmung. Dann iel ihm plötzlich
etwas ein.
»Wie kann man eigentlich eine Rennstrecke vergessen, Papa?« Tim
erinnerte sich offensichtlich an ein Buch, das er bei seinem letzten
Besuch auf meinem Schreibtisch gesehen hatte. Ich hatte es mir
gekauft, weil ich es in einem meiner Magazine, das automobilen
Klassikern gewidmet ist, vorstellen wollte. Vergessene Rennstrecken
steht groß und deutlich auf dem Cover des Buches.
»Na ja, so wie man eben alles vergisst. Man hat eine Weile nichts
damit zu tun, also denkt man auch immer weniger daran, irgend-
wann gar nicht mehr. Die Erinnerung ist weg. Rennstrecken, die
nicht mehr benutzt werden, geht es eben wie allen Dingen.«
Ich bewegte mich entspannt auf der Sachebene. Sicheres Terrain.
Aber nur vermeintlich.
»Stimmt nicht!«
»?«
»Professor Bäuml hat uns erklärt, dass im Gedächtnis fast nichts
verloren geht«, verriet Tim. »Fast alles, was man jemals gelernt hat,
bleibt nämlich im Gedächtnis verankert. Damit man sich wieder
daran erinnern kann, braucht das Gehirn nur einen Anreiz. Diesen
Anreiz nennt man Schlüsselreiz. Das kann ein Bild, ein Ort, ein Ge-
ruch oder ein Gefühl sein, das bewirkt, dass uns plötzlich wieder et-
was einfällt. So einfach ist das. Und weil so ein Buch wie ein Schlüs-
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