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Landschaft in Kunst, Musik und Literatur
Von den Buschpoeten bis Tim Winton
I love a sunburnt country, / A land of sweeping plains, / Of ragged mountain ranges,
/ Of droughts and flooding rains. / I love her far horizons, / I love her jewel-sea, / Her
beauty and her terror - / The wide brown land for me!
Aus »My Country« von Dorothea Mackellar (1885 - 1968)
Fast jedes australische Schulkind kennt diese Zeilen des Gedichts »My Country«
von Dorothea Mackellar, einer privilegierten jungen Arzttochter aus Sydney. Sie
schrieb die sechs Strophen des Werks, heimwehkrank, auf einer ihrer vielen Rei-
sen nach Europa. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, in dem auch über 330
000 australische Soldaten kämpften, wurde das patriotische Gedicht in ganz
Australien bekannt.
Mackellar gehörte zu den »Buschpoeten«, die die harsche Schönheit ihrer ei-
genen Heimat priesen, anstatt dem kolonialen Mutterland Australiens, Großbri-
tannien, nachzutrauern. Die Tradition der »Buschpoeten« wird in vielen Tei-
len des Outbacks noch heute gepflegt. Viele Stockmen oder Drovers , Viehtreiber
im weiten Hinterland, vertreiben sich die einsamen Stunden am Lagerfeuer wie
noch vor hundert Jahren mit dem Vortrag oder der Dichtung langer »Buschbal-
laden«. Die berühmteste, Banjo Patersons (1864 - 1941) »The Man From Snowy
River«, wurde 1982 mit Kirk Douglas und den australischen Schauspielern Jack
Thompson und Sigrid Thornton verfilmt und ein Welterfolg. Noch heute gibt es
die Mountain Men und die wilden Pferde, die Banjo Paterson in seiner Balla-
de beschreibt. Paterson verfasste auch den Text zum »Nationallied« Australiens,
»Waltzing Mathilda«, das die Australier mit wesentlich mehr Begeisterung sin-
gen als ihre gestelzte Nationalhymne. Das Lied besingt einen Vagabunden und
Viehdieb, der im Outback herumzieht und lieber stirbt, als seine Freiheit aufzu-
geben.
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