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beherbergen heute Restaurants und Läden. Der große Markt davor mit vielen
lokalen Produkten lädt zum Schlendern ein. Im Hafen liefern Fischerboote
köstliche Hummer und Fische aus den kalten Gewässern vor Tasmanien an. Im
Botanischen Garten kann man an Sommerabenden unter freiem Himmel Sha-
kespeareaufführungen erleben.
Doch romantisch war Hobart zur Anfangszeit ganz und gar nicht. Im Hafen
der Stadt wurden die Menschen »angeliefert«, die aus der Sträflingskolonie in
Sydney aussortiert wurden, weil sie weitere Gewaltverbrechen begangen hatten
oder man sie als zu gefährlich oder aufsässig ansah. Viele von ihnen waren jun-
ge Iren. Von Hobart wurden sie in die berüchtigten Straflager von Port Arthur
oder Sarah Island verfrachtet.
Seit dem Ende der Sträflingszeit 1853 lebte Tasmanien zum großen Teil vom
Fällen seiner riesigen, uralten Urwälder. Ein Großteil der Insel wurde gerodet.
Erst eine Gruppe von Umweltschützern und die erste Green Party, die ersten
Grünen der Welt, verhinderten die völlige Zerstörung.
Hobart lebt heute hauptsächlich vom Tourismus. Gerade diejenigen, die von
den alten tasmanischen Parteien als Feind Nummer eins gesehen werden, näm-
lich Menschen, die an der Erhaltung einer einmaligen Umwelt interessiert sind,
kommen heute nach Hobart, um die letzte noch unberührte Wildnis und die
Schönheiten der Natur in den Nationalparks der Insel zu entdecken. Eine der
neuen Hauptattraktionen ist das hochmoderne MONA-Museum des professio-
nellen Spielers, Mathematikers und Philantropen David Walsh. Unweit des Ar-
beiterviertels von Hobart, in dem der heute millionenschwere Spieler aufwuchs,
hat er sein Museum gebaut, das Besucher aus ganz Australien und auch immer
mehr aus dem Ausland anzieht. Thema des Museums ist »Sex und Tod«, und
Kritiker aus der internationalen Kunstszene lieben oder hassen es. Einige Besu-
cher reagieren geschockt, die anderen leicht verdutzt über eine Art Disneyland
für Erwachsene mit Kunst - oder auch nicht. Der Besuch ist auf jeden Fall ein
Erlebnis.
Adelaide
Die australischen Ureinwohner leben schon seit Jahrtausenden in der frucht-
baren Flussebene, dort, wo heute Adelaide liegt. Die ersten Europäer, die ab
1837 die neue britische Kolonie in Südaustralien aufbauten, waren stolz darauf,
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