Civil Engineering Reference
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Abb. 2.23 Zwanzig FTF in einem einfachen Montage-Layout. (Quelle: dpm 2011)
2.2.1.5 Montagelinie für Cockpits bei VW in Wolfsburg
In Halle 12 des Wolfsburger VW-Stammwerkes läuft auf einer Montagelinie die Fertigung
der Cockpits für das SUV-Modell Tiguan. Diese Linie basiert auf einem FTS mit dreißig
FTF, die mit der Technik der „berührungslosen Energieübertragung“ ausgestattet sind und
produziert seit März 2008 ca. 450 Cockpits pro Tag.
Die berührungslose Energieübertragung zur Versorgung der FTF mit Energie war da-
bei eine feste Vorgabe von Volkswagen, weil man auch in anderen Projekten bereits gut
Erfahrungen mit der innovativen und robusten Technologie gesammelt hatte. Die Systeme
sind verschleiß- und wartungsfrei, wodurch die Stillstandzeiten der Anlagen deutlich re-
duziert werden können. Die Technik der berührungslosen Energieübertragung beleuchten
wir im Kap. 3 „Technologische Standards“ (Abb.  2.24 ).
Die Aufgabe des FTS ist relativ einfach: Auf einem Rundkurs mit einer Streckenlän-
ge von 190  m durchfahren die Montagewagen verschiedene Stationen, auf denen Stück
für Stück das Cockpit des Tiguan zusammengesetzt wird. Am Ende der Cockpit-Montage
läuft die Strecke parallel zu einer Skid-Anlage, auf der die Karosserien des kompakten SUV
gefördert werden. Ein Roboter versieht die Cockpits mit einer Klebstoffraupe, anschlie-
ßend fährt der Montagewagen zur Einbaustation. Hier werden die Cockpits von einer
Handlingeinheit entnommen und in die Karosserie eingesetzt. Der leere Montagewagen
wird einige Meter weiter wieder mit dem Grundmodul des Cockpits „beladen“ und der
Montagevorgang wiederholt sich.
Die FTF bestehen aus einem Zugfahrzeug und einem Teileträgeranhänger. Alle Be-
triebsmittel inklusive der Cockpit-Aufnahme sind optimal auf die Werker abgestimmt,
und der Fertigungsablauf ist so flexibel gestaltet, dass die Cockpits mehrerer Fahrzeug-
typen auf der gleichen Linie gefahren werden können. Grundsätzlich wird daher auf Um-
setzvorgänge, also Systemwechsel der Werkstückträger im Fördertechnikkreislauf verzich-
tet. Außerdem können bei Störungen oder Fehlfunktionen die einzelnen Komponenten
- FTF-Zugfahrzeug und Teileträgeranhänger - innerhalb der Linie problemlos getauscht
werden. Somit wird die Verfügbarkeit des Gesamtsystems erhöht.
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