Civil Engineering Reference
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Die Rolle der Hersteller während der Planung Im Zeitalter des Internets ist es einfach
eine lange Liste von FTS-Lieferanten zu generieren, die der Interessent innerhalb kürzester
Zeit kontaktiert hat, um Broschüren und ein Angebot anzufordern. Zeichnet sich der seri-
öse FTS-Lieferant dadurch aus, dass er umgehend ein konkretes Angebot vorlegt?
Wir haben gesehen, dass die FTS-Planung nicht trivial ist und eine Fülle von projekt-
bezogenen Randbedingungen und Besonderheiten berücksichtigen muss. Wenn ein FTS-
Lieferant sofort damit beginnt, all diese Punkte anzufordern und abzufragen, wäre das
fachlich korrekt, würde aber wohl den ein oder anderen Interessenten verschrecken. Ist
er schnell mit einem Angebot über eine FTS-Leitsteuerung, x Fahrzeugen und ein Fixum
für die projektbezogenen Dienstleistungen zur Stelle, entspricht er vielleicht den ersten
Erwartungen des anfragenden Interessenten, wird aber der Sache letztlich nicht gerecht.
Hinzu kommt, dass die Technologie der Fahrerlosen Transportsysteme für die meisten
Ingenieure interessant bis reizvoll ist. Das ist sicher ein Grund für die Tatsache, dass es
wesentlich mehr erste Anfragen als realisierte Projekte gibt. Der FTS-Lieferant - insbe-
sondere die Vertriebs- und Projektierungsabteilungen - müssen also mit ihren Ressourcen
haushalten. Keine leichte Aufgabe für die FTS-Lieferanten, zumal ja ihr Produkt-Portfolio
mehr oder weniger eingeschränkt ist. Der Interessent wird sich immer die Frage stellen,
ob die angebotenen Produkte für sein Projekt gänzlich oder nur Anbieter-optimal sind.
In jedem Fall hat der seriöse FTS-Lieferant langjährige Planungserfahrung. Diese kann
er besonders bezüglich folgender Aufgabenstellungen einbringen:
• BasisderArbeitistdasSammelnvonRahmendaten, die für die Beurteilung des Projek-
tes erforderlich sind. Dazu gibt es ja die VDI 2710-2, die von den Herstellern ggf. an-
gepasst verwendet wird. Solche Datensammlungen helfen insbesondere dem Kunden,
seinen Planungsstart zu fixieren, damit er Änderungen während des Planungsprozesses
erkennen bzw. nachweisen kann.
• WahldesFahrzeugtyps:DieverwendetenLadehilfsmittel beim Kunden sowie das Lay-
out und andere Kriterien bestimmen die Art der Lastaufnahme und damit den Fahr-
zeugtyp. Eine klassische Fragestellung ist beim Transport von Paletten die Auswahl zwi-
schen dem automatisierten Gabelhubwagen und Huckepack-Fahrzeug mit seitlicher
Palettenaufnahme per Rollenbahn. Beide Fahrzeugtypen haben eindeutige Vor- und
Nachteile.
• BerechnungdererforderlichenFahrzeuganzahl:DieAnzahlderbenötigtenFTFistwe-
sentliche Voraussetzung für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Sie beeinflusst aber
auch die Verkehrssituation im Anlagenlayout. Für die Berechnung setzt der FTS-Her-
steller auf der Transport- und Wegematrix des Kunden auf und lässt sein Knowhow
über das Bewegungsverhalten der Fahrzeuge in eine statische Tabellenkalkulation ein-
fließen, die ihm schnell die Auslastung der Anlage in Abhängigkeit verschiedener Fahr-
zeuganzahlen angibt.
VDI-Richtlinien Im Verein Deutscher Ingenieure VDI gibt es seit Anfang 1987 den
Fachausschuss „Fahrerlose Transportsysteme (FTS)“. Dieser hat das selbstgesteckte Ziel,
die FTS-Branche zu stärken, indem er Hersteller und Betreiber zusammenbringt und als
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