Civil Engineering Reference
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• AnbieterausdemBereichIntralogistikwollenuntersuchen,obessichfürsielohnt,
ebenfalls in das FTS-Geschäft einzusteigen. Hier hängt der Erfolg sicher nicht von
hochgerechneten Marktzahlen ab, sondern vom Produkt und dem Markteinstieg.
• Komponenten-Herstellerwollenwissen,obesgenerellgenügendAbsatzpotenzialfür
ihre Produkte gibt und können deshalb noch am ehesten etwas mit knappen Marktzah-
len anfangen.
Also wollen wir zumindest auf die FTS-Anlagenanalyse 15 des PSLT der Universität Han-
nover verweisen, ohne deren Zahlen zu zitieren. Beschränken wir uns auf die zwölf Mit-
glieder des VDI-Fachausschusses FTS und des Forum-FTS, so wurden von diesen in 2009
weltweit ca. 120 FTS mit durchschnittlich sechs Fahrzeugen in Betrieb genommen. Wagt
man es jetzt noch, einen Anlagenpreis von 650.000 € für eine solche durchschnittliche An-
lage zu schätzen, kommt man auf ein Umsatz von ca. 78 Mio. €. Schätzt man dann noch,
dass die organisierten FTS-Hersteller ca. 60  % des Marktes ausmachen, ergibt sich eine
grobe Hausnummer für das europäischen Marktvolumen von 130  Mio.  €. Es muss aber
klar sein, dass solche Schnellschüsse genauso falsch wie richtig sind und für die oben ge-
nannten Motivationen für die „Marktfrage“ kaum einen Wert haben.
Es ist in jedem Fall legitim zu fragen, warum der Markt nicht größer ist, zumal wir ja im
zweiten und dritten Kapitel dieses Buches gesehen haben, dass das FTS ein probates Mittel
ist, die Intralogistik zu optimieren. Deshalb wollen wir hier die Hemmnisse auflisten, die
sicher Teile der Antwort auf die Frage beinhalten. Man kann die Hemmnisse einteilen
und teilweise den Märkten zuordnen. Zunächst sind da die allgemeinen wirtschaftlichen
Hemmnisse:
Grundsätzlich gilt aus Verkäufersicht fast immer, dass sich Produkte besser verkaufen
lassen, wenn Sie preiswerter werden. Dabei steht die Erstinvestition den Projekten oft im
Wege. Alternative Finanzierungsmodelle wären wünschenswert, insbesondere solche, die
kalkulierbare Kosten ohne Risiko bedeuten.
Die Wirtschaftlichkeitsrechnung ergibt meist, dass sich nur ein Rund-um-die-Uhr-
Einsatz des FTS sicher lohnt. Dagegen ist der 1-Schicht-Betrieb wirtschaftlich oft unin-
teressant.
Häufig werden die Wartungs- und Instandhaltungskosten als zu hoch eingeschätzt. Im
Vergleich zu anderen Fördersystemen sind diese Kosten oft 50 % höher.
Die Betriebsmittel- und Qualitätsvorgaben mancher großer Anwender machen das FTS
teuer. Genauso verhält es sich mit den europäischen und auch kundenspezifische Sicher-
heitsanforderungen (Stichwort: Personenschutz-Scanner, Mehrkanaligkeit der Elektrik).
Wir wollen uns jetzt einigen Aspekten der klassischen und neuen Märkte widmen und
abschließend die Frage stellen, wie sich FTS-Lieferanten in Zukunft aufstellen werden.
15 Jährlich erscheinende Jahresauswertung der Befragung von ca. zwanzig europäischen FTS-Her-
stellern. Durchgeführt vom Fachgebiet Planung und Steuerung von Lager- und Transportsystemen
im Institut für Fabrikanlagen und Logistik der Leibniz Universität Hannover.
 
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