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mindestens 7,5  h. Diese Betriebsart findet man meist nur im 1-Schicht-, selten im
2-Schicht-Betrieb.
c) Taktbetrieb (NiCd-Batterien und mit Einschränkungen auch Blei-Batterien)
Für den Taktbetrieb ist die Betriebskapazität einer Batterie so ausgelegt, dass die Ener-
giereserven bis zum nächsten Ladezeitpunkt ausreichen. Die Ladung der Batterie findet
in oder neben der Anlage, meist sogar während eines Arbeitsprozesses statt. Am Lade-
standort muss genügend Zeit zur Verfügung stehen, die entnommene Energie wieder
nachzuladen. Die Batterien verbleiben den gesamten Arbeitstag im Fahrzeug und wer-
den nur durch Zwischenladungen geladen. Ein tägliches Nachladen oder Wechseln der
Batterie entfällt. Für die Dimensionierung ist der tägliche Energiedurchsatz maßgeb-
lich. Die besonders geeignete NiCd-Batterie ist wartungsarm und findet ihren Einsatz
meist im 3-Schicht-Betrieb.
Mit diesem System ist ein Rund-um-die-Uhr-Betrieb (24 h pro Tag und 7 Tage pro Woche)
üblich. Die Erstinvestition ist zwar höher als bei den zuvor genannten Systemen, dafür sin-
ken die Gesamtkosten (Betrachtung über die Nutzungszeit des FTS, auch TCO oder „life
circle cost“ genannt) durch eine längere Lebensdauer und geringeren Wartungsbedarf.
3.3.4.2 Berührungslose Energieübertragung
Bei der berührungslosen Energieübertragung wird elektrische Energie von einem fest im
Boden verlegten Leiter induktiv auf einen oder mehrere mobile Verbraucher (FTF) kon-
taktlos übertragen. Die elektromagnetische Kopplung erfolgt über einen Luftspalt und
ist wartungs- und verschleißfrei. Der Primärkreis besteht nur aus einer Windung, die als
„Doppelleiter“ fest im Boden installiert wird, und zwar entlang der Fahrstrecke der FTF.
Knapp zwei Zentimeter über dem Boden sitzt dann der Sekundärkreis im FTF, wo die
induzierte Energie den Verbrauchern im Fahrzeug zur Verfügung gestellt wird. Die Über-
tragungsfrequenz beträgt üblicherweise 20 bis 25 kHz.
Dieses Verfahren, die FTF mit Leistung zu versorgen, eignet sich für einfache FTS-
Layouts, so wie sie in der Serienmontage vorkommen. Für komplexe Layouts, in denen das
FTS im Taxibetrieb unterwegs ist, ist dies nur schwer realisierbar.
Auf die technischen Grundlagen 19 wollen wir hier verzichten. Dafür lohnt ein Blick auf
die notwendigen Komponenten und die Installation der Doppelleiter.
Zu den mobilen Komponenten solcher Systeme gehören der Übertragerkopf (Sekun-
därteil, auch Pickup genannt) und der daran angeschlossene Anpass-Steller. Es können
auch mehrere Übertragerköpfe am Unterboden des FTF verbaut sein, um die erforderliche
Leistung übertragen zu können. Ein üblicher Wert für die Leistung eines Kopfes beträgt
800  W. Der Anpass-Steller wandelt dann den induzierten Strom in Gleichspannungen
um, meist in eine Steuerspannung von 24 V und eine Leistungsspannung von 500 V DC
(Abb.  3.44 und 3.45 ).
19 Weiterführendes Buch von Dirk Schedler: „Kontaktlose Energieübertragung - Neue Technologie
für mobile Systeme“, Verlag „Die Bibliothek der Technik“, ISBN 978-3-937889-59-7.
 
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