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Zwischen dem Cap Lardier und Gi-
garo liegen die L'Espignole und die To-
go. Die L'Espignole wurde 1900 in Le
Havre als Zerstörer gebaut. Das
56 Meter lange Schiff konnte damals
beeindruckende 27 Knoten laufen.
Aber das half ihr nicht, als sie am 4. Fe-
bruar 1903 auf die Klippen bei Cap
Taillat geriet und dann beim Versuch,
sie nach Cavalaire zu schleppen, sank.
Nach einem fehlgeschlagenen Ber-
gungsversuch blieb das Schiff als Rück-
zugsort für zahlreiche Meeresbewoh-
ner in 34 bis 39 Metern Tiefe. Trotz der
Tiefe herrscht hier meist gute Sicht.
Die Togo (mit zweitem Namen „Vil-
le de Valence“) war wohl mal einer der
herrlichen alten Frachter, die dampfge-
trieben oder segelnd die Weltmeere
durchpflügten. Für das 1882 in New-
castle gebaute, 72 Meter lange und
10 Meter breite Schiff waren die Rei-
sen allerdings am 12. Mai 1918 zu En-
de, als es in der Bucht von Cavalaire
auf eine Mine lief. Die Togo ist aber
nur von besonders ausgebildeten Tau-
chern zu besuchen, da sie auf 45 bis
61 Metern Tiefe liegt.
So interessant Tauchgänge zu den
Wracks auch sein mögen, wegen der
größeren Tiefe, in denen die Schiffe
liegen, sind solche Tauchgänge nur er-
fahrenen Tauchern möglich. Aber
auch Taucher mit Brevets für weniger
große Tiefen (z.B. bis zu 18 Metern)
finden hier viele gute Tauchplätze, z.B.
La piste de ski, ein Abstieg von 7 auf
42 Meter, Les Eboulies, Felsen in einer
Tiefe ab 16 Metern mit Schwärmen
von Doris, L'Arche, ein Felsbogen in
Tiefen zwischen 7 und 42 Metern,
oder La Rabiou, ein Gorgonengarten
in Tiefen zwischen 3 und 26 Metern.
In dieser faszinierenden Unterwas-
serlandschaft gibt es natürlich eine rei-
che Tierwelt. Angefangen bei Quallen
und Seeigeln, Seegurken und Schwäm-
men, reicht das Spektrum über Gorgo-
nen, Muränen, Seenadeln, Seepferd-
chen und Petermännchen (Achtung,
giftig!) bis zum Zackenbarsch. Letzte-
rer ist allerdings sehr selten, da der bis
zu 1,20 Meter lange Fisch infolge star-
ker Bejagung fast ausgestorben ist.
Seit 2003 laufen intensive Schutzpro-
jekte, Fang und Jagd sind stark regle-
mentiert. Rochen, Haie oder gar Delfi-
ne gehören zu den immer wieder gern
gesehenen Tieren der Tiefe, doch ist
das Mittelmeer so sehr vom Men-
schen beeinflusst und die Region um
St. Tropez so sehr von Sportbooten
frequentiert, dass sich diese Tiere ex-
trem rar machen.
Tauchen mit Kindern
Wer mindestens acht Jahre alt ist,
Mut mitbringt und gesund ist (der Kin-
derarzt muss besonders die Ohren auf
Tauchtauglichkeit wegen des Druck-
ausgleichs untersuchen), kann z.B.
den PADI-„Bubblemaker“-Schein er-
werben. So werden die Kleinen an die
Grundbegriffe des Tauchens herange-
führt. Ab einem Alter von zehn Jahren
darf der erste „echte“ Tauchschein er-
worben werden, der „junior open wa-
ter diver“. Im Gegensatz zum „open
water diver“ der Erwachsenen darf das
Kind nur maximal 12 Meter tief tau-
chen und muss in Begleitung eines El-
ternteils und eines Tauchguides sein.
 
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