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maud. Früher besaß auch diese Straße
andere Namen, so kannte man sie als
„Rechte Straße“ oder „Große Straße“
aber auch als „Judenstraße“, denn hier
besaßen viele Händler und Handwer-
ker jüdischen Glaubens ihre Geschäfte
und Werkstätten.
Immer noch gibt es den schmalen
Durchgang von der Rue des Templiers
in Richtung Burg, die
Rue du Portalet.
Die Gasse war bei Angriffen ein
schneller Fluchtweg zur Festung und
verfügte der Legende nach über min-
destens drei unterirdische Gänge. An
der Einmündung der Rue du Four sieht
man die Inschrift „IHS“ (Jesus Homi-
num Salvator), „MA“ (Maria) und das
Datum 1566. Angeblich soll es sich
um ein mehr oder weniger heimliches
Glaubensbekenntnis aus der Zeit der
Religionskriege handeln.
An der
Place du Cros
ist das Ende
des Rundgangs erreicht. Im Provenza-
lischen bedeutet
cros
Grab, allerdings
kennt der Dialekt des Var noch eine
andere Bedeutung. Hier übersetzt
man
cros
oder
crouas
mit „hohl“ bzw.
„Loch“. Der Name weist auf ein Loch
im Felsen hin, durch das früher das
Wasser aus den höher liegenden Orts-
teilen hinunterfloss und aufgefangen
wurde. Angeblich soll hier sogar ein
römischer Brunnen gestanden haben.
Heute spendet ein Bäumchen Schat-
ten, ein kleiner Brunnen plätschert und
in der Crèperie sitzt man absolut idyl-
lisch.
Kapelle St. Roch
Über die Avenue de la Cabro d'Or,
deren Name sich vom provenzali-
schen
chèvre d'or
(Goldziege) ableitet,
gelangt man zum
„Loch der Goldzie-
ge“
(lou trau de la cabro d'or).
Hier, so
will es die Legende, versteckten die
Sarazenen 972 ihre Goldschätze in ei-
ner Grotte und ließen sie von einer
Ziege bewachen. Am oberen Ende
der Straße steht die Chapelle St. Roch.
Sie wurde im 17. Jahrhundert zu Ehren
des heiligen
Roch
erbaut, der versucht
hatte, die Menschen vor der Pest zu
schützen. Der ursprüngliche Stil wur-
de im 19. Jahrhundert leicht verändert,
im Inneren finden sich zahlreiche Bil-
der naiver Malerei aus dem Jahr 1937,
die das Leben des Heiligen darstellen.
Aufstieg zur Burg
