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In ein bis zwei Meter Tiefe dümpelt
man in etwas trüber Brühe Richtung
Tunneleingang. Riesige Felsbrocken
scheinen den Weg zu versperren,
doch dann geben sie den Blick frei in
diesen fantastischen Tunnel.
Tiefes Blauschwarz empfängt den
Taucher, der sich gleich nach dem Ein-
gang erst einmal fallen lassen kann.
Um die Größe des Tunnels zur Gänze
genießen zu können, sollte man aber
nicht am Boden entlang kriechen, son-
dern ruhig in der Mitte schwebend
tauchen. Nach kurzer Zeit (je nach
Sonnenintensität) kann man den Aus-
gang erahnen: Ein riesiger blauer
Schlund öffnet sich ins Meer. Langsam
gleitet man diesem Schlund entgegen.
Der sandige Grund des Tunnels liegt
in über zwanzig Metern Tiefe. Ein biss-
chen Selbstdisziplin gehört dazu, hier
nicht zu lange zu gründeln und un-
nötig Luft zu verblasen. „Akrobatisch
veranlagte“ Taucher werden es sich si-
cher nicht nehmen lassen, einen Teil
des Tauchganges auf dem Rücken
schwimmend zu absolvieren, die blan-
ken Höhlenwände, die Lichtspiegelun-
gen auf und im Wasser laden förmlich
dazu ein.
Am Ausgang des Tunnels erwarten
einen nach links und rechts drama-
tisch abfallende Steilwände. Nichts an-
deres hat man beim Anblick der stei-
len Felsküste erwartet. Man kann hier
tief gehen, ob es sich wirklich lohnt,
muss der verantwortungsbewusste
Taucher selbst entscheiden. Die Wahl,
ob man einen Schlenker nach rechts
oder links macht, spielt keine Rolle.
Will man aber die weite (sehr weit, nur
für „Kiemenatmer“) Strecke bis zum
Blue Hole zurücklegen, wende man
sich nach links.
Blue Hole/Azure Window
„Blue Hole“ - der Name allein klingt
schon verheißungsvoll. Die Tauchgän-
ge am Blue Hole zählen zu den Klassi-
kern der Mittelmeer-Tauchspots. Beim
„Blauen Loch“ handelt es sich um eine
natürliche Felsformation, die in Jahr-
tausenden vom Meer gestaltet wurde.
Um zur Einstiegsstelle zu gelangen,
muss eine längere Strecke vom Park-
platz gelaufen werden. Der Pfad ist ein
Klettersteig über scharfe Felsen, wer
hier nichts an den Füßen trägt, hat
wirklich ein größeres Problem. Im
Sommer ist es zudem ratsam, eine Fla-
sche Wasser im Gepäck zu haben und
sich vor dem Fußmarsch wenigstens
den Kopf zu benetzen (besser gleich
einen kräftigen Schluck in den Anzug
kippen), ansonsten kann man auf
Grund der Anstrengung sehr leicht
überhitzen.
Einmal am Blue Hole angelangt, soll-
te man gemütlich an der Oberfläche
planschend erst einmal den Pulsschlag
etwas normalisieren lassen. Dies ist
auch dann die richtige Verhaltenswei-
se, wenn der Guide drängelt oder die
nächste Gruppe im Anmarsch ist.
Völlig entspannt lässt man sich dann
langsam absinken. Das Loch hat einen
Durchmesser von ca. zehn Metern
und verfügt am Grund (in ca. 15 Me-
tern Tiefe) über zwei „Bonbons“. Zum
einen gibt es einen großen Durch-
bruch ins offene Meer, zum anderen
befindet sich an seiner Rückwand der
 
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