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laufen der Neuronen in beliebiger, aber fester Reihenfolge werden höchstens n · 2 n Schritte
(Einzelaktualisierungen) benötigt, wobei n die Anzahl der Neuronen des Netzes ist.
Beweis: Dieser Satz wird mit einer Methode bewiesen, die man in Analogie zu Fer-
mats Methode des unendlichen Abstiegs die Methode des endlichen Abstiegs nennen
könnte. Wir definieren eine Funktion, die jedem Zustand eines Hopfield-Netzes eine
reelle Zahl zuordnet und die mit jedem Zustandsübergang kleiner wird oder höch-
stens gleich bleibt. Diese Funktion nennt man üblicherweise die Energiefunktion des
Hopfield-Netzes, die von ihr einem Zustand zugeordnete Zahl die Energie dieses
Zustands (der Grund für diesen Namen hängt mit der physikalischen Interpreta-
tion eines Hopfield-Netzes zusammen, denn die Energiefunktion entspricht dem
Hamilton-Operator, der die Energie des Magnetfeldes beschreibt; siehe unten). In-
dem wir bei Übergang in einen Zustand gleicher Energie noch eine Zusatzbetrach-
tung anschließen, können wir leicht zeigen, dass ein Zustand, wenn er einmal ver-
lassen wird, nicht wieder erreicht werden kann. Da ein Hopfield-Netz nur endlich
viele mögliche Zustände hat, kann irgendwann durch Zustandsübergänge nicht wei-
ter abgestiegen werden und folglich muss sich ein stabiler Zustand einstellen.
Die Energiefunktion eines Hopfield-Netzes mit n Neuronen u 1 ,..., u n ist
E = 1
2 act
W act + T act,
den Aktivierungszustand des Netzes angibt, W die
Gewichtsmatrix des Hopfield-Netzes und =( u 1 ,..., u n ) der Vektor der Schwel-
lenwerte der Neuronen ist. Geschrieben mit einzelnen Gewichten und Schwellen-
werten lautet diese Energiefunktion
act =(act u 1 ,...,act u n )
wobei
E = 1
2
u , v U , u = v
w uv act u act v + u U u act u .
1
In dieser Darstellung zeigt sich auch der Grund für den Faktor
2 vor der ersten
Summe. Wegen der Symmetrie der Gewichte tritt in der ersten Summe jeder Term
doppelt auf, was durch den Faktor 2 ausgeglichen wird.
Wir zeigen zunächst, dass die Energie bei einem Zustandsübergang nicht größer
werden kann. Da die Neuronen asynchron aktualisiert werden, wird bei einem Zu-
standsübergang die Aktivierung nur eines Neurons u neu berechnet. Wir nehmen
an, dass durch die Neuberechnung seine Aktivierung von act ( alt )
u auf act ( neu u wech-
selt. Die Differenz der Energie des alten und des neuen Aktivierungszustands be-
steht dann aus allen Summanden, die die Aktivierung act u enthalten. Alle anderen
Summanden fallen weg, da sie sowohl in der alten als auch in der neuen Energie
auftreten. Daher ist
v U { u } w uv act (neu)
act v + u act (neu)
E = E ( neu ) E ( alt )
=
u
u
v U { u } w uv act (alt)
act v + u act (alt)
.
u
u
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