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Die ältesten noch erhaltenen
Wohnbauten
in Finnland stammen
Volks-
tümliche
Bautradition
aus dem 17. Jh. und zeigen eine
mit
einfachen Satteldächern. In Ostbottnien entwickelte sich im 18. Jh.
ein zweistöckiger Wohnbau nach schwedischem Muster. In Karelien
entstand zur gleichen Zeit das sog. karelische Haus, das Einlüsse der
nördlich-großrussischen Bautradition zeigt: Wohnraum und Stallun-
gen wurden in einem sehr großen, rechteckigen Blockbau unterge-
bracht, Giebel und Fensterrahmen wurden durch ornamentale
Schnitzereien und Bemalungen dekoriert.
waagerechte Blockbauweise
Während der Großmachtzeit Schwedens, die von der Krönung
Gustafs II. Adolf
17. Jh.
im Jahre 1611 bis fast ans Ende desselben Jahrhun-
derts dauerte, erlebte Finnland eine rasche wirtschatliche Entwick-
lung, die eine wachsende Bautätigkeit zur Folge hatte. Im Mittelalter
gab es in Finnland ganze sechs Städte (Turku, Viipuri, Porvoo, Ulvila,
Rauma und Naantali), zum Ende des 17. Jh.s stieg deren Zahl schon
auf dreißig. Allerdings waren die neuen Holzstädte klein, sie beher-
bergten nur einen Bruchteil der ansonsten bäuerlich lebenden Bevöl-
kerung. Der wachsende Wohlstand des Adels zeigte sich in Herren-
häusern wie Louhisaari bei Askainen (1650); hier experimentiert
man mit den neuartigen architektonischen Stilidealen des Barock. In
der Kirchenarchitektur trat die
als eine neue, durch
internationale Vorbilder der Renaissance beeinlusste Bauart auf.
Kreuzkirche
Zu Beginn des 18. Jh.s hatte sich der Barock als maßgebender Stil in
der innischen Architektur durchgesetzt. Neue Festungsbauten wie
die achteckige Radialstadt
18. Jh.
Hamina
(ab 1723) und die im Jahre 1748
gegründete
(früher Sveaborg) sind vor
Helsinki entstanden. In der sog. gustavianischen Zeit (1775 - 1809)
wurden die klassizistischen Züge in der Architektur deutlicher, und
zwar durch König Gustav III. Interesse an der Antike.
Zu den Hauptwerken dieser Periode gehören die Gotteshäuser in
Hämeenlinna (1798) und das Akademiegebäude in Turku (1801 bis
1815). Bauten wie der Gutshof des Hüttenwerkes Fagervik in Inkoo
(1773) oder das Herrenhaus in Teijo (1770) repräsentieren das Ro-
koko in Finnland.
Festungsinsel Suomenlinna
Im 18. Jh. wurden zahlreiche neue Holzkirchen gebaut. Sie wurden
in der traditionellen Blockbautechnik errichtet und vereinigen inter-
nationale Stileinlüsse mit volkstümlicher Bautradition. Es entstan-
den die
Holzkirchen
in Kuorevesi (1779), Kuru (1781) und Pihla-
javesi (1782). Neu ist der Typus der
Hallenkirchen
Kreuzkirche
, zu sehen in
Petäjävesi (1765) oder in Kuortane (1777).
In Ostinnland entwickelte sich der Kirchentyp der
Doppelkreuzkir-
che
. Eines der wenigen erhaltenen Beispiele ist die Kirche Lappee
(1794) in Lappeenranta.
 
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