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und Kekkonen nutzte seine Schlüsselposition, auch zum eigenen
Vorteil. 1952 begrüßte Helsinki »die Jugend der Welt« zu den Olym-
pischen Sommerspielen. 1955 gab Moskau den Stützpunkt Porkkala
nach Verlängerung des Freundschatsvertrags um 20 Jahre zurück;
Finnland wurde Mitglied in der
UNO
und im
Nordischen Rat
.
Am 1. März 1956 übernahm Kekkonen das Amt des Staatspräsiden-
ten, das er über 25 Jahre bekleiden sollte. 1961 schloss sich Finnland
der
Staats-
präsident
Kekkonen
an, nachdem sich die Europäische Freihandelsgemeinschat
auch für die Sowjetunion öfnete.
In Skandinavien wollte Finnland neben dem ganz neutralen Schwe-
den und den NA TO-Staaten Norwegen und Dänemark als Wahrer
der Balance gelten. Die Wirtschat unterzog sich einem strukturellen
Wandel: Verdienten 1950 noch 45,8 % der Erwerbstätigen ihr Geld
in der Forstwirtschat, so zählte man 1960 nur noch 35,2 % und 1970
gerade noch 20,3 %; 1970 waren knapp 19 % der Finnen beim Handel
beschätigt und der Dienstleistungssektor hatte sich auf 18 % erhöht,
beinahe doppelt so viel wie 20 Jahre zuvor.
Um aller Welt zu demonstrieren, dass Finnland nicht ein nützliches
Werkzeug in den Händen der östlichen Supermacht ist, sondern
durchaus seinen eigenen Weg geht, regte Kekkonen 1969 eine
EFTA
»Kon-
(KSZE)
an. Von 1972 bis 1975 tagten Abgesandte aller europäischen Staaten
außer Albanien in der Hauptstadt, und fortan wurde Helsinki zum
Synonym für politische Entspannung (“Baedeker Wissen S. 58). Im
Jahre 1973 nahm Finnland gleichzeitig diplomatische Beziehungen
mit der Bundesrepublik Deutsch-
land und mit der Deutschen De-
mokratischen Republik auf. Im
gleichen Jahr schloss es mit der
Euro päischen Wirtschatsge-
meinschat ein Freihandelsab-
kommen ab. Bei den Importen
stand die Bundesrepublik
Deutschland an erster Stelle, bei
den Exporten Großbritannien.
Die Eduskunta verlängerte die
Amtszeit Urho Kekkonens um
vier Jahre, und 1978 wurde er mit
259 von 300 Stimmen der Abge-
ordneten für weitere sechs Jahre
zum Präsidenten gewählt. 1981
erlitt Kekkonen mehrere Schlag-
anfälle und schied als einer der
dienstältesten politischen Diri-
genten Europas aus dem Amt.
ferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa«
Staatspräsident Urho Kaleva Kekkonen
 
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