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Und, wie war's? Wie ich meine Reise bewerte
Wenn du mich spontan fragst, wie ich meine Tansania-Reise mit nur einem Adjektiv bes-
chreiben würde, dann ist meine Antwort klar: unvergesslich. Wenn du mich fragst, ob ich
wieder als Backpacker in dieses Land gehen würde, dann hätte ich für dich nur ein breites,
grimassenähnliches Grinsen übrig, das von einem Ohr bis zum anderen reicht. Wahrschein-
lich würdest du dich dann nach spätestens einer Minute selbst fragen: Warum sagt der Typ
nichts und grinst mich stattdessen so dämlich an? Ganz einfach, weil ich dann bereits wieder
in Gedanken in eine ganz andere Welt eingetaucht bin. Weil ich dann gedankenschwanger
mit dem Jeep durch die unendlichen, weiten Steppen der Serengeti donnere oder umgeben
von Löwen im Zelt liege. Weil ich mir dann überglücklich ein Stück eklig zuckersüße Torte
am Uhuru Peak in den Mund stopfen lasse oder weil ich fasziniert durch Moshis und Arush-
as Straßen schlendere. Aber „Ja“, ich würde es wieder machen. Und wenn ich eins gel-
ernt habe, dann, dass alles möglich ist. Es ist möglich, spontan und ohne Vorbereitung nach
Tansania zu fliegen. Es ist möglich, sich dort selbstständig eine günstige Safari und Ber-
gbesteigung zu buchen. Und es ist möglich, vogelfrei und völlig ungezwungen das Land zu
erkunden. Klar, es kann auch mal hart und stressig sein, wenn man nicht genau weiß, wo
man die Nacht schläft oder die nächste Mahlzeit herbekommt, aber genau das bietet dir die
Chance auf Freiraum und bereitet den Nährboden für ein richtiges Abenteuer. Ein Aben-
teuer, das du nie vergessen wirst, ein Abenteuer, das mir mit einem Brandeisen fest in die
Brust gebrannt ist. Selbst wenn du sagst, eine Safari oder die Besteigung des Kilimandschar-
os ist ja wohl mehr Abenteuer als genug. Warum auch nicht? Dann buch dir den ganzen
Spaß gemütlich in Deutschland. Denn jeder Mensch ist bekanntlich anders und was für mich
zu einem elementaren Erlebnis, zu einem einschneidenden Abenteuer dazu gehört, kann für
dich schon jenseits von Spiel, Spaß und Spannung sein. Auch für mich war die Besteigung
des Kilimandscharos über die Machame Route eine echte Grenzerfahrung. Eine Grenzer-
fahrung, die ich nicht missen möchte. Aber auch eine, die ich mit all den Problemen, mit
denen ich zu kämpfen hatte, nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünsche. Trotzdem
würde ich die Reise weiterempfehlen, aber definitiv nicht für jeden. Um sich das alles an-
zutun, um auf einen fast 6.000 Meter hohen Hügel in Ostafrika zu kraxeln, musst du schon
ein echter Abenteurer und auch etwas plemplem sein. Und wenn du jetzt das Buch bis hier-
hin gelesen hast, wie ich am Kilimandscharo zwischen elendigem Leid und unglaublichem
Glück hin- und hergetaumelt bin und dich jetzt fragst, ob du dir diese Odyssee tatsächlich
auch geben solltest und deine Gesundheit für ein popliges Freizeitabenteuer riskieren willst,
dann sei gewarnt und eingeladen zugleich. Denn, wenn auch nicht gleich jeder wie ich so
stark unter der Höhe leiden muss, eins ist Fakt: Die Besteigung des „Kili“ ist kein gemüt-
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